Wien-Rudolfsheim

Juwelier-Überfall: Das ist der dritte Räuber

08.07.2013

Ein Täter wurde erschossen, ein zweiter ist inzwischen geständig.

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Nach dem Überfall auf einer Juwelier in Rudolfsheim-Fünfhaus, bei dem einer der Gangster erschossen wurde, ist jener 20-jähriger Mittäter, der noch am Freitag festgenommen wurde, inzwischen geständig. Der 20-Jährige erklärte, Teil einer Tätergruppe zu sein, die für zwei weitere gescheiterte Überfälle verantwortlich ist, die jeweils am 29. Juni verübt worden sind. Nach einem dritten 20-jährigen Täter wird per EU-Haftbefehl gefahndet.

Die drei Räuber waren maskiert und zumindest teilweise bewaffnet in das Geschäft gestürmt, woraufhin der Inhaber selbst zur Waffe griff, nachdem er sowie seine Ehefrau mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole bedroht worden sind. Nachdem der Juwelier geschossen hatte, flüchteten die Täter aus dem Geschäft. Der Getroffene brach nach einigen Metern auf einer Kreuzung in der Mariahilfer Straße zusammen. Bei ihm wurde ein Ausweis gefunden, der auf einen 43-jährigen Mann aus Litauen ausgestellt worden ist. Die anderen beiden Verdächtigen flüchteten laut Zeugenaussagen zu Fuß stadtauswärts.

© Polizei

(c) Polizei

Wenig erfolgreich
Die Ermittlungen rund um die Tätergruppe aus dem Baltikum ergaben nach der Befragung des 20-Jährigen, dass auch ein missglückter Raub in einem Antiquitätengeschäft in der Innenstadt vom 29. Juni auf das Konto der Bande geht. Hier versuchte ein erst 15-jähriger Litauer, gegen 15.00 Uhr mit rund 30 erbeuteten Schmuckstücken zu fliehen. Die 72-jährige Geschäftsinhaberin ging dem Burschen damals aber hinterher und schrie in der Singerstraße um Hilfe. Zwei Passanten hörten die Schreie, verfolgten den Täter und hielten diesen wenige Meter vom Geschäft entfernt bis zum Eintreffen der Polizei fest. Der Jugendliche erhielt eine Anzeige auf freiem Fuß. Er hält sich noch in Wien auf und wird ebenfalls noch befragt.

Der dritte Überfall, der auf das Konto der Räuber geht, verlief ebenfalls nicht erfolgreich. Diesmal versuchten zwei Täter einen Juwelier in Wien-Simmering zu überfallen, wobei sie hier das Mobiltelefon einer Angestellten erbeuteten. Der geständige 20-Jährige wurde in die Justizanstalt Josefstadt gebracht. Bei dem getöteten Mann stand das Obduktionsergebnis noch aus.

Staatsanwalt prüft Vorgehen des Juweliers
 Der Juwelier muss mit einem staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren rechnen. Wie Thomas Vecsey, stellvertretender Leiter und Mediensprecher der Wiener Anklagebehörde, am Montag erläuterte, ist bei Toten durch Fremdverschulden die Einleitung eines Verfahrens obligatorisch. Demnach wird von Amts wegen stets geprüft, ob der Schusswaffen-Gebrauch gerechtfertigt war.

 

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