"Septemberwelle"

Klima-Kleber blockieren Verkehr in mehreren Städten

04.09.2023

Klima-Aktivisten der Gruppe ''Letzte Generation'' starteten heute landesweite Proteste.

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© Letzte Generation
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Innsbruck/Wien/Graz. Klimaaktivisten der "Letzten Generation Österreich" haben pünktlich zum Schulbeginn am Montag den Frühverkehr wieder teilweise lahm gelegt. Betroffen waren in Wien zunächst der Schubertring beim Schwarzenbergplatz und in Innsbruck die Innstraße. Auf der Plattform X (vormals Twitter) kündigten die Aktivistinnen und Aktivisten auch an, am Kaiser-Josef-Platz in Graz ihren Protest zu führen. Umfangreiche Staus waren die Folge.

Klima-Kleber legen Verkehr am Ring lahm 

In Wien legten die Aktivisten mit ihrer Demonstration um kurz vor 8 Uhr den Verkehr am Ring lahm. Die Kundgebung fand am Schubertring statt. Unter den Teilnehmern war auch die Mitbegründerin und Führungsfigur der "Letzten Generation" Österreich, Martha Krumpeck.

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In Wien war der Protest nach etwa einer halben Stunde zu Ende, sagte Polizeisprecher Mattias Schuster der APA. Die Polizei löste die Versammlung wieder auf. Die Behörde berichtet via Twitter: "Die Versammlung wurde aufgelöst und die Blockade geräumt - der Ring ist wieder frei."

 

 

Seit über 950 Tagen rase Österreich ohne Klimaschutzgesetz auf einen Abgrund zu, weil die Regierungen ihrer Aufgabe laut Umweltverfassungsgesetz, uns alle zu schützen, nicht nachkomme, so die "Letzte Generation". "Bei Schüler:innen würden 950 Fehltage mit Sicherheit zu Schulverweisen führen", stellt "Letzte Generation"-Sprecherin Marina Hagen-Canaval (27) angesichts des Schulbeginns in mehreren Bundesländern fest.

Klima-Protest in Klagenfurt 

In Klagenfurt trafen sich die Klima-Aktivisten am Montag für einen Protest auf der Villacher Straße. 

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In Innsbruck demonstrierte die "Letzte Generation" auf der Innstraße 15 mit "Gehzeugen" in SUV-Größe und Transparenten gegen die zunehmende Bodenversiegelung: Wie es seitens der Innsbrucker Polizei zur APA hieß, marschierten circa 15 Personen auf der Innstraße in Richtung Westen. Laut ÖAMTC würden sich die Verzögerungen auf einen Kilometer beschränken. Es werde allerdings Anzeigen geben, kündigte ein Polizeisprecher an. Nach einer dreiviertel Stunde wurde die Aktion von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Innsbruck bei der Innbrücke selbstständig aufgelöst.

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Auch in Wels wurde am Montag demonstriert. Die Klima-Aktivisten versammelten sich an der B137 (Ost-Tangente) und an der B1 stadteinwärts. Hier lud die "Letzte Generation" im Zuge des Protestes zum Gesprächsabend ein, bei dem vor allem kontroverse Meinungen herzlich willkommen seien, wie es in einer Aussendung heißt. Die Klima-Kleber hielten Transparente, mit der Aufschrift "Wir rasen in die Klimahölle. Runter vom Gas!" hoch.

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Aktivistin Melanie, eine 31-jährige Abwasseringenieurin, sitzt in Wels zum ersten Mal auf der Straße: "Die verheerenden Folgen der Klimakatastrophe sind längst spürbar. Ich kann der Untätigkeit der Entscheidungsträger:innen im Land nicht länger tatenlos zusehen. Die Regierung ist nicht bereit, das Leben meiner kleinen Tochter zu schützen und eine lebenswerte Zukunft sicherzustellen. Petitionen und Demonstrationen brachten keine Veränderung, daher klebe ich hier, obwohl das so ziemlich das Letzte ist, was ich tun will."

"Ich möchte mich bei allen entschuldigen, die durch den Sitzstreik gestört wurden. Ich mache das wirklich nicht gerne. Wenn ich aber tagtäglich erlebe, wie ich persönlich nicht nur gestört, sondern sogar bedroht werde von Überflutungen, Lärm, schmutziger Luft, schmutzigem Wasser, kranken Böden und aussterbenden Tier- und Pflanzenarten, dann empfinde ich es als meine Pflicht allen Lebewesen gegenüber, diesen ganzen Wahnsinn für ein paar Minuten zu stoppen. Innezuhalten. Zu unterbrechen", nennt Eva (59, Handwerkerin) ihren Grund zum Protest. 

Fotos der heutigen Klima-Proteste aus Graz: 

© Letzte Generation

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Mit den Demonstrationen appelliert die Gruppe "Letzte Generation" an die Regierung die Empfehlungen des Klimarates umzusetzen. Während die Letzte Generation die Regierung schon im Mai an den Verhandlungstisch gebeten habe, sei die Physik nicht verhandlungsbereit, so Sprecherin Hagen-Canaval. "Da die Atmosphäre mit jedem Grad Erwärmung um 7% mehr Wasser aufnehmen kann, regnet dieses unverhandelbar vom Himmel herab. Das war heuer zum Beispiel in Kärnten stark spürbar", sagt die Sprecherin.

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