Standortsicherung

Agrana beruhigt unsere Rübenbauern: Zucker aus Tulln bleibt

04.12.2025

Die Agrana und der Rübenbauernbund haben sich auf einen Dreijahresvertrag geeinigt, um die Zuckerproduktion in Tulln abzusichern. Trotz "schwieriger Marktbedingungen" soll der Standort, so wird beteuert, erhalten bleiben. 

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© APA//Sebastian Gollnow
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Der neue Drei-Jahresvertrag soll Planungssicherheit für die österreichweit 4.700 Rübenbauern, 3.400 davon arbeiten in Niederösterreich, bringen, ebenso wie für die Agrana. CEO Stephan Büttner unterstrich die Bedeutung der Einigung bei einem "Zuckergipfel" gestern im Landwirtschaftsministerium.

Die Teilnehmenden gaben ein klares Bekenntnis zum Rübenanbau und zur Verarbeitung am Standort Tulln ab. Dort läuft die aktuelle Zuckerrübenkampagne, die voraussichtlich bis Jänner andauern wird. In der Zuckerfabrik werden täglich bis zu beachtlichen 14.000 Tonnen Zuckerrüben verarbeitet.

Rahmenbedingungen müssen fair sein

Beim Zuckergipfel wurde von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) betont, dass man sich auf EU-Ebene gegen neue Freihandelsabkommen für Zuckerkontingente einsetzen werde, ebenso wie gegen das Verbot von Pflanzenschutzmitteln, wenn es keine Alternativen für die Rübenbauern gebe. Zuletzt ist bekanntgeworden, dass "Brüssel" Zucker- und Stärkeimporte aus der Ukraine stark fördert, was zu argen Wettbewerbsverzerrungen am europäischen Markt führt. Einmal habe, so erzählte Agrana-CEO Stephan Büttner gegenüber Journalisten ein ukrainischer Oligarch sogar versucht, ein Werk aufzukaufen, dass die Agrana mangels Rentabilität auflassen musste. Was für eine Frechheit! Er, Büttner, habe selbstverständlich sofort abgelehnt. 

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"Faire Rahmenbedingungen, wirkungsvolle Werkzeuge sowie das klare Bekenntnis zum Standort sind die Grundlage für unsere Bäuerinnen und Bauern, die Produktion auch in Zukunft abzusichern“, betonte der Landwirtschaftsminister.

Einigung gilt bis 2029

Obwohl die genauen Details der Vereinbarung nicht bekannt sind, soll die Zuckerproduktion trotz niedriger Preise und weltweiter Konkurrenz langfristig gesichert werden. Der Konzern hatte im März die Zuckerproduktion in Leopoldsdorf (Bezirk Gänserndorf) eingestellt, plant jedoch keine Schließung der Fabrik in Tulln, wird versichert.

Rübenbauernpräsident Ernst Karpfinger betonte bei dem Zuckergipfel die schwierige Lage des österreichischen Rübenanbaus seit dem Ende der Zuckerquoten und er verwies darauf, dass die regionale Produktion entscheidend für die Versorgungssicherheit und Wertschöpfung im ländlichen Raum sei. 

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