Verdienste um Satire
"Gottfried-Waldhäusl-Preis": Tagespresse verleiht Auszeichnung für Realsatire
22.05.2025Die Tagespresse, Österreichs Satire-Schmiede Nummer eins, ruft den "Gottfried-Waldhäusl-Preis" ins Leben. Eine Auszeichnung, die nicht nur Aufmerksamkeit erregt, sondern auch das politische Absurdistan mit Humor entlarvt.
Österreich bekommt einen Preis für Realsatire. Die Tagespresse, berühmt für ihren satirischen Blick auf das politische Geschehen, vergibt erstmals eine Auszeichnung an Persönlichkeiten, die das Unfassbare zur Gewohnheit machen. "Man wolle Menschen ehren, die durch ihr tägliches Wirken einen nachhaltigen Beitrag zur satirischen Landschaft des Landes leisten", heißt es in einer Aussendung.
Die Trophäe trägt den Namen des niederösterreichischen FPÖ-Politikers und Zweiten Landtagspräsidenten Gottfried Waldhäusl. Die Tagespresse erklärt ihn zum idealen Namensgeber, da er wie kaum ein anderer sein Leben der Inspiration von Gag-Autoren und Kabarettisten gewidmet habe. Täglich sorge er mit bemerkenswerter Ausdauer dafür, dass sich Millionen Menschen an den Kopf greifen. Laut der Aussendung bewiese Waldhäusl Courage durch unermüdliche Ideengebung unter Aufopferung seines eigenen Rufs. Er lasse sich weder von Partei, Opposition noch Gesetzgeber davon abbringen, sein realsatirisches Gesamtkunstwerk weiterzuentwickeln.
Preisverleihung Anfang Dezember
Die Jury besteht aus erfahrenen Autorinnen und Autoren der Tagespresse. Sie bewertet Beiträge nach Kriterien, die ebenso kurios wie treffend erscheinen. Moralische Wendigkeit zählt ebenso dazu wie sprachliche Innovation im orthografischen Grenzbereich. Auch Beharrlichkeit in argumentativer Stringenz, Großzügigkeit im Mitteilungsbedürfnis und Widerstandskraft gegen faktenbasierte Diskurse fließen in die Entscheidung ein.
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Ziel ist es nicht nur, das satirische Lebenswerk Waldhäusls zu ehren. Die Tagespresse will damit auch ein Zeichen setzen und neue Talente ermutigen, die Grenzen des Sagbaren mit kreativer Konsequenz auszuloten. Der Preis richte sich an all jene, die mit sprachlicher Unverfrorenheit und moralischer Beweglichkeit das Feld der Realsatire mitgestalten.
Mitte November soll die Liste der Nominierten veröffentlicht werden. Die Entscheidung trifft dann die Community der Tagespresse in einem Online-Voting. Die feierliche Verkündung der Preisträgerin oder des Preisträgers folgt Anfang Dezember. Die Ankündigung sorgt schon jetzt für Furore. Denn dieser Preis ist mehr als nur eine Auszeichnung. Er ist eine pointierte Antwort auf einen politischen Alltag, der oft unfreiwillig zur Parodie seiner selbst wird. "Dieses Land braucht nicht einen, nicht zwei, sondern viele Waldhäusl", so die Tagespresse