Jagd auf Killerin

Brutaler Mord in Vösendorf: Endlich heiße Spur - zu einer Frau

17.05.2025

Im Fall des bisher ungeklärten Gewaltverbrechens an Fanz U. in Vösendorf - der Schnitzel-Bauer war im Oktober 2019 gequält und ermordet worden - gibt es endlich eine heiße Spur, wer den Vater dreier Söhne so unfassbar brutal zugerichtet hat.

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NÖ. Ermittler haben in dem Cold-Case-Fall, der noch einmal systematisch aufgearbeitet wird, eine neue weibliche DNA-Täterspur sichergestellt, wie die Behörden bestätigten. Die dazugehörige Verdächtige konnte allerdings noch nicht ausgeforscht werden.

Der 61-jährige Landwirt und Schnitzel-Profi mit eigener Schweinezucht war damals, am 2. Oktober 2019, tot in seinem Anwesen aufgefunden worden. Als Todesursache war massive Gewalteinwirkung auf den Oberkörper des Mannes festgestellt worden. Die Polizei geht von einer völlig eskalierten Home Invasion aus. Die Täter durchsuchten den Wohntrakt und nahmen das Handy sowie den Mobilteil eines Festnetztelefons an sich. Weiters wurden von der Schnur der Entriegelung des Rolltores an der Rückseite des Hofes rote und grüne Kugeln abgeschnitten und ebenfalls mitgenommen. Durch dieses Tor dürften die Täter ins Gebäude gelangt sein.

Unbekannte schlug mit Komplizen zu

Fünfeinhalb Jahre nach dem Gewaltverbrechen besteht nun Hoffnung, den Fall doch noch aufklären zu können. Kriminalisten gehen laut "Kurier" davon aus, dass eine Frau federführend an der Bluttat beteiligt und zur Tatzeit im Haus des 61-Jährigen anwesend war. Tatortermittlern des Landeskriminalamtes sei es gelungen, an einem markanten Punkt des verwüsteten Tatortes eine "100-prozentige Täterspur" zu sichern. Der Abrieb mit Hautschuppen sei in einem Labor in Mödling durch neueste DNA-analytische Verfahren eindeutig als biologisches Zellmaterial einer Frau entlarvt worden.

© Monatsrevue/Thomas Lenger

Der sichergestellte und ausgewertete genetische Fingerabdruck sei mit allen weiblichen Kontaktpersonen des Opfers verglichen worden - ohne Ergebnis. Auch ein europaweiter Abgleich in der DNA-Datenbank brachte keinen Treffer. Sollte die Verdächtige jedoch irgendwann in Europa erkennungsdienstlich behandelt werden, geht sie automatisch ins Netz

Zweite Spur zu Deichmann-Schuhen

Franz U. war damals alleine zu Hause gewesen. Vermutet wird, dass die nun verdächtige Frau die Gewalttat nicht allein ausgeübt hat, sondern mindestens ein Komplize dabei war. Die Eindringlinge haben versucht, mit dem Schaum eines Feuerlöschers die Spuren zu verwischen. Ein Schuhabdruck konnte indes zugeordnet werden. Aufwendige Recherchen ergaben, dass es sich um einen Sneaker der Marke "Victory - Vty" in Größe 42 handelt - dabei handelt es sich allerdings um Dutzendware der Schuh-Kette Deichmann.

Im April 2022 haben Angehörige des Opfers und das Innenministerium eine Belohnung von 37.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung der Täter ausgelobt.

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