Rechtsextremer tötete bei Streit Freund der Mutter

''Stiefvater'' erschossen und vier Mal auf Cobra gefeuert

21.04.2023

Woran sich der Streit entzündete, ist unklar, könnte aber in den extremen Einstellungen des Sohnes zu suchen sein.

Zur Vollversion des Artikels
© DOKU NÖ, ALL (Fotomontage)
Zur Vollversion des Artikels

NÖ. Auf der Facebook-Seite des selbstständigen Installateurs, der in Wien-Simmering seine Firma hat(te), weht über dem Profilbild des 42-Jährigen die österreichische Fahne, dazu ein eindeutig fremdenfeindlicher Text, bei den „Gefällt mir“-Angaben ist alles zu finden, was rechtsextrem ist: AfD, Pegida mit allen heimischen Ablegern, Deutsche Schönheiten, als „Freund“ folgt Rene M. so ziemlich allen blauen Politikern in Wien und NÖ. Er ist gegen Masseneinwanderung, ein Patriot und likt sogar Marine Le Pen.

In Wien hat er eine Gemeindewohnung und bei seiner Mutter in Melk ein Zimmer im Dachgeschoß. Dort verschanzte er sich Donnerstagabend mit einer Faustfeuerwaffe, mit der er zuvor den Freund seiner Mutter, Karl S., erschossen hat.

Handy. Worüber die beiden gestritten hatten, sei vorerst dahingestellt, das 62-Jährige Opfer erlitt ÖSTERREICH-Infos zufolge einen Kopfschuss. Die Mutter des mutmaßlichen Todesschützen – für den die Unschuldsvermutung gilt – versuchte noch ihrem Partner zu helfen und flüchtete dann mit blutverschmierten Händen ins Freie, wo sie per Handy den Notruf alarmierte.

Um 19 Uhr raste die Polizei mit mehreren Streifen zur angegebenen Adresse, auch die Cobra wurde angefordert, die sogleich mit Schutzschildern ins Haus eindrangen, um den lebensgefährlich Verletzten zu bergen, der leider kurz darauf verstarb.

Streifschuss. Der 42-Jährige indes hatte sich ins Dachgeschoß zurückgezogen und verschanzte sich stundenlang. Intensive Kontaktaufnahmen mit dem Verhandlungsteam der Cobra folgten, die gegen 22.45 Uhr aber eskalierten: Da feuerte Rene M. vier Mal auf die anrückenden Beamten, die zum Glück wieder mit Schutzschilden abgesichert waren. Der Mann im Dach erlitt einen Streifschuss an der Hand, wurde schließlich festgenommen und ins Spital gebracht.

Nach kurzer Behandlung wegen eines Streifschusses folgte die Überstellung an die Justiz.

(kor)

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel