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Schütze verschanzte sich

Nach Bluttat in Pielach: Hier greift die Spezialeinheit zu

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Am Donnerstagabend forderte ein Familienstreit in Pielach das Leben des Stiefvaters. Die Polizei wurde um etwa 19.00 Uhr von der Mutter des mutmaßlichen Täters per Notruf zu dem Einfamilienhaus alarmiert.

Niederösterreich. Gestern gab es Groß-Alarm für die Rettung und Polizei in der Katastralgemeinde von Melk: Eine Frau, vermutlich die Mutter des Todesschützen, hatte den Notruf gewählt und geschockt sowie panisch durchgegeben, dass jemand erschossen worden wäre – nämlich ihr 62-jähriger Lebensgefährte.

Aufgrund der unklaren Situation wurde das Gebäude zunächst nicht betreten. Schließlich brachten Beamte den schwer verletzten 62-Jährigen aus dem Erdgeschoß des Hauses und übergaben ihn den Rettungskräften. Für das Opfer kam aber jede Hilfe zu spät. Es starb an Ort und Stelle. 

Schütze verschanzte sich in Einfamilienhaus

Die Mutter des mutmaßlichen Schützen soll sich während der Tat in dem Haus befunden haben. Die Frau blieb Polizeiangaben zufolge unverletzt. Sie erlitt einen schweren Schock und wurde psychologisch betreut.

Nachdem die Spezialeinheit um etwa 19 Uhr das Schussopfer aus dem Haus gebracht hatte, rückten die Einsatzkräfte ein zweites Mal vor, um den Schützen festzunehmen, der sich im Dachboden des Hauses verschanzt hatte.

Nach Bluttat in Pielach: Hier greift die Spezialeinheit zu
© Christoph Fuchsbauer
× Nach Bluttat in Pielach: Hier greift die Spezialeinheit zu

Das Areal um das Gebäude in einer kleinen Katastralgemeinde der Mostviertler Bezirksstadt wurde großräumig abgesperrt.  

Nach Bluttat in Pielach: Hier greift die Spezialeinheit zu
© Christoph Fuchsbauer

Mitglieder der Verhandlungsgruppe Ost versuchten den Beschuldigten nach Angaben der Exekutive zum Aufgeben zu bewegen. Dies blieb ergebnislos. Der 42-jährige Schütze schoss gegen 22.45 Uhr vier Mal auf die Cobra-Beamten, die zurecht mit einem Schutzschild vorgerückt waren.

Video zum Thema: Bluttat in Pielach: Video zeigt Cobra-Einsatz

Später konnten ihn die Einsatzkräfte überraschen und den Zugriff vornehmen.

42-Jähriger festgenommen

Um etwa 23.00 Uhr erfolgte der Zugriff durch Beamte der Cobra. Der 42-Jährige wurde festgenommen. Bestätigt wurde von der Landespolizeidirektion Niederösterreich, dass es im Zuge der Amtshandlung Schüsse gegeben habe. Wie es dazu kam und wer feuerte, blieb jedoch offen. Im Objekt sei jedenfalls eine Faustfeuerwaffe gefunden worden, teilte Loidl mit.

 

Der Beschuldigte wurde mir leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Aus dem Spital dürfte der Mann noch am Freitag entlassen werden. Vorerst offen blieb das mögliche Motiv. Medial im Raum standen Familienstreitigkeiten als Auslöser.

Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen. 

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