Zollbeamte kamen einem Unternehmer auf die Schliche, der Teil eines Mafia-Netzwerks war. Es ist der größte Fund aller Zeiten.
Fahndern ist ein Mega-Schlag gegen die Zigaretten-Mafia gelungen. Eine Lagerhalle im Raum St. Pölten war in eine Fabrik zur illegalen Aufbereitung von Tabak umfunktioniert worden. 32 Tonnen Tabak wurden beschlagnahmt. Der letzte vergleichbare Fall geht auf das Jahr 2007 zurück. Damals wurden 20,1 Tonnen Tabak sichergestellt.
Fälscher
Die Menge war für die Herstellung gefälschter Zigaretten vorgesehen. In der Halle wurde der Tabak parfümiert, befeuchtet, verpackt und nach Osteuropa geschickt. Die Ware war für den Verkauf in der EU vorgesehen. „Die Menge hätte für 32 Millionen Zigaretten gereicht“, sagt Johannes Pasquali, Sprecher des Finanzministeriums (Verkaufswert in Österreich: 7,2 Millionen Euro).
Unternehmer beteiligte sich an Mafia-Netzwerk
„Das ist der bisher größte Schlag gegen die organisierte Zigarettenmafia, die wie ein international tätiger Konzern grenzübergreifend agiert. Unsere Zöllner haben großartige Arbeit geleistet“, lobt Finanzminister Hartwig Löger die Zollfahnder. Die Ermittlungen laufen noch. Fest steht, dass ein Unternehmer eine Firma anmeldete, die legal mit Tabak handelte. Im Juni 2018 kamen Ermittler hinter die nicht deklarierte Verarbeitung und die Beteiligung an der Zigaretten-Mafia. Sie machten den Laden dicht.
Johannes Pasquali vom Finanzministerium mit beschlagnahmtem Tabak.
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Der Unternehmer, zwei Schwarzarbeiter und ein Lkw-Fahrer, alle aus Polen, wurden wegen Steuerhinterziehung angezeigt. Eigentümer der angemieteten Halle ist eine Baufirma. Laut Ermittlern hat sie mit all dem nichts zu tun.Larissa Eckhardt