Klimabilanz
Klimakrise zeigte in OÖ seine Zähne: Heuer größter Massenverlust am Hallstätter Gletscher
30.12.2025„Die wissenschaftlichen Daten für 2025 zeichnen ein klar alarmierendes Bild", sagt Klimalandesrat Stefan Kaineder.
OÖ. Im Vergleich zur aktuellen 30-jährigen Referenzperiode 1991-2020 wurden im Jahr 2024 in Oberösterreich um 0,7 Grad höhere Temperaturen gemessen. Der Temperaturverlauf des Jahres 2025 war im Gegensatz zu den Vorjahren und vor allem im Vergleich zum Rekordjahr 2024 wesentlich abwechslungsreicher.
Die absoluten Jahresmaxima und -minima blieben weit von den Allzeitrekorden entfernt: Am wärmsten war es am 2. Juli 2025 in Schärding mit 35,4 °C. Die tiefste Temperatur des Jahres wurde am 20. Februar 2025 mit -17,9 °C in Liebenau-Gugu gemessen.
Oberösterreich bekam im Jahr 2025 deutlich zu wenig Niederschlag ab – mit einer landesweiten Abweichung von -22 Prozent war 2025 um fast ein Viertel trockener als im Mittel der Jahre 1991-2020. Speziell im Inn- und Hausruckviertel, wo das Defizit örtlich mehr als ein Drittel der Jahressumme beträgt, machte die Trockenheit zeitweise Probleme. An der Wetterstation Ried im Innkreis fielen mit 640 mm nur 65 Prozent der normalen Jahresniederschlagssumme. Größere Schäden im landwirtschaftlichen Sektor blieben vor allem dank der feuchtkühlen Witterung im Juli aus. Ausgiebigere Niederschläge wären in den nächsten Monaten vor allem für die Grundwasservorräte aber dringend notwendig.
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"Ein besonders eindrückliches Beispiel für Klimafolgen in Oberösterreich ist der Hallstätter Gletscher. Im hydrologischen Jahr 2024/25 erlebte dieser Gletscher den größten gemessenen Massenverlust seiner Beobachtungsgeschichte", bedauert Klimalandesrat Stefan Kaineder. (Grüne).Die kontinuierliche Schmelze, dokumentiert über Jahrzehnte durch lokale Messprogramme, unterstreicht das rasche Abschmelzen alpiner Gletscher infolge steigender Temperaturen und geänderter Niederschlagsverhältnisse.
Dieser Verlust wirkt sich über das Landschaftsbild hinaus auf Wasserhaushalt, Ökosysteme, Tourismus und langfristige Wasserressourcen aus. Er steht exemplarisch für die gravierenden ökologischen Veränderungen in alpinen Regionen, die durch den globalen Temperaturanstieg verstärkt werden.