Geheime Aufnahmen

Spanner-Skandal in Bundesliga: Täter war wohl Top-Schiedsrichter

30.10.2025

Der Fußball-Bundesligist SCR Altach steht derzeit im Zentrum von Ermittlungen des Landeskriminalamts Vorarlberg. Konkret geht es um den Vorwurf, dass ein ehemaliger Funktionär heimlich Filmaufnahmen von Spielerinnen des SCR Altach in den Umkleideräumen des Vereins angefertigt hat.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty, GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Der mutmaßliche Täter befindet sich auf freiem Fuß. Zum Schutz der Betroffenen gibt die Polizei derzeit keine weiteren Details bekannt. Wie nun die schweizer Tageszeitung Blick meldet, soll es sich bei dem Verdächtigen um einen Top-Schiedsrichter handeln. 

Der mutmaßliche Täter soll noch im vergangenen Jahr Spiele der ersten und zweiten Schweizer Liga in mehreren Funktionen geleitet haben. "Die von den Vorwürfen betroffene Person hat darum gebeten, bis zur vollständigen Aufklärung nicht für Spiele oder Einsätze aufgeboten zu werden. Es gilt die Unschuldsvermutung", lässt der Schweizer Fußballverband in dem Bericht wissen.

In einer Stellungnahme erklärt der Vorstand des SCR Altach, dass, als er von den zuständigen Behörden von den Ermittlungen informiert wurde, der verdächtigte Mann bereits nicht mehr für den Bundesligisten tätig gewesen sei. "Dem SCR Altach sind zuvor keinerlei Hinweise oder Informationen über dieses Fehlverhalten vorgelegen", heißt es in der Stellungnahme.

Polizeieinsatz im Stadion

Man kooperiere seit Bekanntwerden der Vorwürfe vollumfänglich mit den Behörden. Die Polizei hatte unter anderem im Stadion in Altach in den Kabinen nach Beweismaterial gesucht, sei aber nicht fündig geworden, heißt es in einem Bericht der "Vorarlberger Nachrichten".

Der SCR Altach hat inzwischen die potenziell betroffenen Personen kontaktiert und biete umfangreiche Unterstützung sowie psychologische Hilfe und gegebenenfalls einen juristischen Rechtsbeistand an. Unabhängig davon werde der Verein sein Präventionskonzept nochmals überarbeiten und sämtliche Trainings-und Betreuungspersonal gezielt zu den "SafeSport"-Grundsätzen schulen, so Geschäftsführer Christoph Längle. Der SCR Altach werde bei der Aufarbeitung von professionellen Opferschutzeinrichtungen beraten.

Auch er bitte im Hinblick auf die laufenden Ermittlungen und zum Schutz der möglichen Geschädigten um Verständnis, dass er derzeit keine weiteren Angaben zum Vorfall machen könne.

Staatssekretärin Schmidt fordert Aufklärung

Aufklärung in der Causa Altach verlangt Sport-Staatssekretärin Michaela Schmidt. Medienberichten zufolge waren Fußballerinnen durch eine versteckte Kamera in ihrer Umkleidekabine gefilmt worden. Verdächtigt wird ein Funktionär des Sportvereins.

 

„Die im Raum stehenden Vorwürfe sind abscheulich. Wenn Sportlerinnen nicht einmal in ihrer Umkleidekabine vor einem Vereinsfunktionär sicher sind, dann schlägt das dem Fass den Boden aus. Ich hoffe auf eine volle Aufklärung durch die Sicherheitsbehörden, aber auch auf eine Aufarbeitung seitens des Vereins“, so die Sport-Staatssekretärin.

Zur Vollversion des Artikels