Nach den Verwüstungen:

Kommt jetzt ein "Murenwarndienst"?

07.08.2012

Tirol wünscht sich eine eigene Warnzentrale für Hochwasser und Muren.

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© APA-FOTO: LPK FÜR STEIERMARK
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Nach den Murenabgängen der vergangenen Woche in mehreren Teilen Österreichs fordert der Chef der Tiroler Wildbach-und Lawinenverbauung (WLV), Siegfried Sauermoser, die Einrichtung eines "Murenwarndienstes". Das "Warnungspotenzial" müsse besser genutzt werden, wurde er in der Dienstagsausgabe der "Tiroler Tageszeitung" zitiert.

Er wünsche sich eine Warnzentrale für Hochwasser, ähnlich der Lawinenwarnzentrale im Winter. "Wir sollten hier alles ausloten und mit Interventionsplänen, wie wir sie schon teilweise ausgearbeitet haben, agieren. Die Gemeinden müssen wissen, welche Straßen sie im Notfall sperren müssen oder wo etwa ein Bagger aufgestellt werden soll", erklärte Sauermoser.

Lawinen seien zwar "etwas besser zu prognostizieren", weil es hier eine meteorologische Vorlaufzeit gebe. Es sei aber überlegenswert, die Lawinenkommissionen auf Naturgefahrenkommissionen auszuweiten. Eine derartige Aufgabe könnten auch ausgebildete Männer der Feuerwehren übernehmen. Bisher seien die Bürgermeister oft auf die Erfahrung der Feuerwehrkommandanten angewiesen.

Etwa im Osttiroler Virgen wäre der Murenabgang ohne Verbauung "dramatisch" ausgegangen. Das dortige Ereignis sei jenseits jedes Bemessungsereignisses gewesen. Insgesamt 250.000 Euro müsse die "WLV" als Sofortmaßnahme für die Räumung der Auffangbecken und Brückensanierungen aufwenden. Besonders gefährlich sei bei diesem Unwetter die sogenannte Spritzwelle gewesen. Steine seien "unglaublich weit geflogen", meinte der Experte.

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