Wiener Linien
Baustellenausblick für 2026: Diese Öffi-Großprojekte rollen an
29.12.2025Der Ausbau des Öffi-Netzes geht in die nächste Runde. 2026 stehen Großprojekte in mehreren Bezirken an.
Die Bagger standen 2025 kaum still, denn die Wiener Linien haben das öffentliche Verkehrsnetz mit voller Kraft modernisiert. Im Rahmen der Initiative "Netz erst recht!" wurden 11 Kilometer Straßenbahngleise und 45 Weichen erneuert. Gleichzeitig gingen die neuen Linien 12 und 27 mit insgesamt 4,6 Kilometern Neubaustrecke in Betrieb. Das Straßenbahnnetz wurde um 11 zusätzliche Haltestellen erweitert.
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Auch beim 18er tat sich viel. Nach intensiven Bauarbeiten fährt die Straßenbahn wieder bis zur U3-Station Schlachthausgasse, nun mit begrünten Gleisen und barrierefreien Haltestellen. Bis Herbst 2026 wird die Linie bis zum Stadion um weitere 3,1 Kilometer verlängert. Entlang der Strecke entstehen sieben neue Haltestellen, die neue Grätzl, wie das Viertel Zwei oder Schnirchgasse/TrIIIple, direkt mit der U2 und der U3 verbinden.
Historische Stationen in neuem Glanz
Die U-Bahnlinien wurden ebenfalls umfassend modernisiert. Auf der U4 erneuerten die Wiener Linien zwischen Schottenring und Friedensbrücke wichtige Tragwerke. In der Station Landstraße wurde ein neuer Bodenbelag mit verbessertem Leitsystem verlegt. Die historischen Stationen Ober St. Veit, Schönbrunn, Margaretengürtel und Kettenbrückengasse wurden restauriert und erstrahlen wieder im Stil Otto Wagners.
Auf der U1 gab es neue Weichen am Keplerplatz, und in der Station Kagran wurde der Bahnsteig vollständig neu gestaltet, damit die Fahrgäste dort leichter ein- und aussteigen können. Die U6 wurde mit dem Tausch von Weichen zwischen Spittelau und Jägerstraße, einem Solarkraftwerk am Dach der Station Michelbeuern-AKH und der ersten Photovaltaik-Anlage in einer Glasfassade bei der Station Floridsdorf aufgewertet. Darüber hinaus wird die Station Tscherttegasse derzeit umfassend modernisiert und erweitert.
Barrierefrei per App
Für mehr Komfort und Barrierefreiheit wurden 11 neue Aufzüge und 12 Rolltreppen installiert. Seit Mai lassen sich alle 291 U-Bahn-Aufzüge mit der neuen App "Liftboy" per Smartphone rufen. Die App wird in Zukunft auch die Türschließzeiten individuell verlängern können, was Menschen mit Rollstühlen, Kinderwägen oder Rollatoren mehr Zeit beim Einsteigen gibt.
2026 rollen die nächsten Großprojekte an
2026 wird der Ausbau fortgesetzt. Die Wiener Linien planen, 12,5 Kilometer Straßenbahngleise und 33 Weichen zu erneuern. Zusätzlich entstehen 3,1 Kilometer Neubaustrecke. Große Baustellen betreffen den Ring, die Hernalser Hauptstraße, die Lerchenfelder Straße und die Gleiskreuzung bei der Spitalgasse. Auch in der Donaufelder Straße, am Aumannplatz und in der Simmeringer Hauptstraße wird gearbeitet. Die Maßnahmen sollen die Fahrqualität für die Linien 25, 26 und 27 spürbar verbessern.
Neue Infrastruktur für U3, U4 und U6
Bei der U-Bahn wird die U4 zwischen Landstraße und Schwedenplatz mit neuer Gleistrasse ausgestattet. Dadurch kann sie besonders während der S-Bahn-Stammstreckensperre in noch dichterem Intervall fahren. Die U3 bekommt neue Weichen zwischen Westbahnhof und Hütteldorfer Straße, und bei der Station Gasometer entstehen zwei neue Aufzüge. Die U6 erhält zusätzliche Bahnsteigüberdachungen und eine modernisierte Station Tscherttegasse, die künftig über weitere Aufgänge, eine neue Brücke und einen zusätzlichen Aufzug verfügt.
Investitionen sichern Jobs
Auch 2026 sollen 15 neue Aufzüge und 13 moderne Rolltreppen eingebaut werden. Der barrierefreie Ausbau bleibt damit ein zentrales Ziel der Wiener Linien. Die Bauprojekte bringen nicht nur bessere Verbindungen, sondern auch wirtschaftlichen Schwung. Laut TU Wien sichern die Investitionen in Gleisbau, Gebäudesanierung und Technik rund 3.200 Arbeitsplätze in der Ostregion.
Die Stadt bleibt trotz Bauarbeiten mobil. Von rund 100 Baustellen jährlich wirkt sich nur ein Viertel auf den Betrieb aus. Wo es zu Einschränkungen kommt, verdichten die Wiener Linien die Intervalle, setzen größere Fahrzeuge ein und organisieren Umleitungen mit möglichst wenigen Umsteigewegen. Auch Sharing-Angebote wie WienMobil-Rad werden ausgeweitet. In den Sommermonaten, wenn weniger Menschen unterwegs sind, legen die Wiener Linien gezielt kurze, intensive Sperren, damit möglichst viele Fahrgäste davon verschont bleiben.