Duo einsichtig
Eltern sperrten Schreikind (2) in Kofferraum, um essen zu gehen
09.09.2025Weil er angeblich den ganzen Tag geschrien hatte, ließen Eltern in Wien ihren Sohn einfach im Auto zurück, um derweil essen zu gehen. Von einer Zeugin alarmierte Beamten schlugen eine Scheibe ein, um den Buben zu befreien. Jetzt ist die Kinder- und Jugendhilfe eingeschaltet.
Wien. Der mehre als haarsträubende Vorfall hatte sich Sonntagnachmittag am Alsergrund zugetragen: Wie oe24 berichtet, hatten die zweifachen Eltern ihr Auto in der Berggasse abgestellt. Der 37-jährige Vater - ein einheimischer Wiener - legte daraufhin laut einer Augenzeugin seinen zweijährigen Sohn in den Kofferraum, verriegelte die Türen des Autos und spazierte dann davon. Die Augenzeugin alarmierte gegen 14.30 Uhr die Polizei. Die Beamten schlugen schließlich eine Scheibe des Wagens ein, um den Kofferraum aufzumachen und das Kind, das letztlich wohlauf war, zu befreien. Kurze Zeit später kamen auch der 37-Jährige sowie die Mutter des Kindes zurück. Der Mann verhielt sich gegenüber den Beamten äußerst aggressiv.
Gegenüber der Polizei sagten die Eltern, dass sie das Kind lediglich zum Schlafen in den Kofferraum gelegt hätten, weil sie nur kurz in ein Restaurant gehen wollten. Der 37-Jährige wurde mehrfach angezeigt. Die Staatsanwaltschaft Wien prüft nun, ob mögliche Straftatbestände gegen die Eltern vorliegen. oe24-Infos waren die Eltern nach eigenen Angaben an diesem Tag extrem mit ihrem Sohn - der durchwegs geschrieben haben soll und nicht zu beruhigen war - überfordert.
In einem Gespräch mit der zuständigen Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) am Montag zeigten sich die Eltern dann plötzlich einsichtig. "Sie waren tief betroffen und wollen mit uns kooperieren", so Sprecherin Ingrid Pöschmann. Konkret sei ein Hilfeplan erarbeitet worden, der nun die weitere Zusammenarbeit zwischen Behörde und Eltern regeln soll. Dieser umfasst unter anderem regelmäßige Hausbesuche, aber auch Gespräche im Rahmen der Elternberatung sowie eine engmaschige Beobachtung des Umfelds der Kinder. "Sie haben dem zugestimmt", sagte Pöschmann.