Nach 8 Jahren

Ex-Freund gesteht: Er hat vermisste Jenni S. (21) erwürgt

09.12.2025

Jennifer S. war gerade einmal 21 Jahre alt, als sie im Jänner 2018 spurlos aus der Wohnung in Wien-Brigittenau verschwand. Besonders brisant ist, dass auch ihre Leiche in einem Koffer weggebracht wurde.

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Ein Fall, der Österreich jahrelang beschäftigte – und der jetzt nach acht Jahren eine dramatische Wendung nimmt: Ihr Ex-Freund ist selbst zur Polizei gegangen und hat gestanden, die Jus-Studentin getötet zu haben.

In einer Pressekonferenz am Dienstag kamen weitere Details ans Licht. Der Ex-Freund gestand am Wochenende, dass er am 22. Jänner 2018 mit Jennifer in der gemeinsamen Wohnung in Brigittenau Streit hatte. Sie hatte endgültig Schluss machen wollen. Dann soll er sie von hinten mit dem Unterarm genommen und gewürgt haben –  bis Jennifer am Boden lag und kein Puls mehr da war. 

© LPD Wien-Gilbert Brandl

Leiche lag an zwei Orten

© DOKU NÖ

Besonders brisant: Auch er schaffte die Leiche – wie im Fall der Grazer Influencerin – in einem Koffer aus der Wohnung. Zuerst soll er sie nach Großweikersdorf im Bezirk Tulln gebracht haben. Weil aber sein Handy durchsucht wurde, versteckte der Landschaftsgärntner Jennifer schließlich doch woanders, in der Nähe des Truppenübungsplatzes Allentsteig im Bezirk Zwettl, es handelt sich dabei um ein militärisches Gelände. Dort konnten, nachdem der Tatverdächtige die Ermittler dorthin gebracht hatte, schließlich auch die Überreste ihrer Leiche vorgefunden werden. Bei beiden Ablageorten hatte er die Leiche nicht vergraben, sondern mit Ästen und Blättern bedeckt. Die Ermittler fanden die Knochenteile am Montag, die DNA-Bestätigung ist noch ausständig.
 

© APA

Brisante Chat-Nachricht brachte Fall voran

Aufgeflogen war der mutmaßliche Mord nun nach acht Jahren aufgrund einer Chat-Nachricht des Tatverdächtigen, die er an eine Frau gesandt hatte. In dieser Nachricht soll er detailliert beschrieben haben, wie er eine Leiche verschwinden lassen kann, ohne dass sie jemals wieder gefunden wird.  

Am 2. Dezember gab es eine erneute Einvernahme des heute 32-Jährigen wegen Mordverdachts. Aber auch da legte er noch kein Geständnis ab. Die Leiche blieb weiterhin verschwunden. 

Doch die Hinweise gegen ihn spitzten sich immer weiter zu, deshalb entschied sich der Ex-Freund der Toten doch noch zur Polizei zu gehen. Am Sonntag gegen 20 Uhr soll er schließlich ein Geständnis bei der Polizeiinspektion Waidhofen abgelegt haben. Am Montag führte er die Ermittler zu den Überresten der Leiche. 

Nach Jennis Verschwinden im Jahre 2018 gab er an, ein paar Tage nach der Trennung seine Sachen geholt und die Wienerin nie wieder gesehen zu haben. 
Etliche Hausdurchsuchungen wurden in Gmünd, aber auch in Schrems gemacht. Auch die Wohnung des ehemaligen Paares im 20. Bezirk wurde über zwei Tage lang durchsucht. Dort wurden keine Anzeichen auf ein Gewaltdelikt gefunden.

Immer wieder kamen zu dem Fall, dessen Ermittlungen nie eingestellt wurden, Hinweise, auch aufgrund der medialen Berichterstattung. Nach dem Streit der beiden hätte es keinerlei Kontakt mehr zu Jennifer gegeben. 

Die Beziehung des Paares galt laut Polizei als schwer belastet. Auch Ex-Freundinnen des 32-Jährigen erklärten, dass es am Ende der Beziehungen Drohungen, Gewalt und Streit gab. Der Hauptverdächtige war kurz nach Jennis Verschwinden mit seinem Auto in abgelegenen Gegenden Niederösterreichs unterwegs. Gefunden wurde aber auch dort nichts und er blieb weiter auf freiem Fuß. Auch eine Belohnung von 50.000 Euro, die der Vater des Opfers zur Verfügung gestellt hatte, führte zu keinem Durchbruch. 
  

Bis zu diesem Wochenende, als der Ex-Freund auf der Polizeistation im niederösterreichischen Waldviertel auftauchte – und erklärte, er habe Jenni ermordet. Acht Jahre lang war ihr Verschwinden ein Rätsel. Acht Jahre lang galt er als Hauptverdächtiger, doch nachweisen konnte man ihm nichts. Keine Leiche, keine Anklage. Zwei Tage lang wurde die Wohnung in der Brigittenau, in der beide gelebt hatten, auf Spuren durchsucht. Es konnten allerdings keine entscheidenden Hinweise gefunden werden.

 
 

© Privat

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