600.000 Euro
Fokus Arbeitsplätze: Stadt Wien verlängert Medieninitiative
08.11.2025Die Stadt Wien verlängert die Medieninitiative und fördert im kommenden Jahr Projekte von bestehenden Medienunternehmen zur Arbeitsplatzsicherung und -erweiterung, mit besonderem Fokus auf Frauen.
Die Wiener Medieninitiative läuft bereits seit 2019 und hat im Zuge dessen rund 11 Millionen Euro an Förderung für Medienunternehmen ausgeschüttet. Um weiterhin ein Zeichen gegen Fake-News und für Journalismus in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu setzen, geht das Projekt im März 2026 in die nächste Runde.
Während in den vorherigen über 300 Projekten oft auch neue Unternehmen unterstützt wurden, richtet sie sich diesmal an bestehende Medien. In der Einreichrunde im März stehen insgesamt 600.000 Euro zur Verfügung - mit maximal 100.000 Euro pro Projekt.
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Projekte mit Frauen erhalten zusätzlichen Bonus
Die zulässigen Projekte müssen Arbeitsplätze im Journalismus schaffen oder sichern sowie digitale und inhaltliche Innovationen und nachweisbare wirtschaftliche Effekte vorweisen können. Werden die Projekte von Frauen geleitet, gibt es zudem 5.000 Euro extra. Speziell geht es um vier Säulen.
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Arbeitsplatzsicherung und -beschaffung:
Zulässig sind alle Vorhaben, die via Formen der Medienproduktion, Digitalisierung oder Restrukturierung Beschäftigungen langfristig ermöglichen - diese sind ein KO-Kriterium -
Förderung digitaler Transformation und inhaltlicher Innovation:
Sofern sie messbare Beschäftigung nach sich ziehen, sind Projekte mit neuen Technologien oder neuen Publizistik-Formen (z.B.: mit KI oder Datenjournalismus) zulässig. -
Stärkung der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit:
Neue Erlösmodelle sind ein Problem in der Branche, daher werden Tests von innovativen Geschäftsmodellen unterstützt, die finanzielle Stabilisierung nach sich ziehen -
Stärkung des Medienstandorts Wien:
Wien soll das Zentrum für Qualitätsjournalismus und Medieninnovation bleiben. Zudem soll der Frauen-Anteil in leitender Position in Medien gestärkt werden, weshalb der Frauenbonus erhalten bleibt
Ludwig: "Wir dürfen nicht tatenlos zusehen"
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei seiner Rede auf der Konferenz: "Die österreichische Medienlandschaft ist in einer Krise und dem dürfen wir als Gesellschaft, als Politik und auch als Medienstandort Wien nicht tatenlos zusehen. Eine lebendige und vielfältige Medienlandschaft ist das wirksamste Mittel gegen Desinformation, gegen Propaganda. Wenn wir die Medienlandschaft in all ihrer Breite nicht nachhaltig unterstützen, wird das negative demokratiepolitische Auswirkungen haben."
Und weiter: "In den vergangenen 20 Jahren sind über 2.000 journalistische Arbeitsplätze verloren gegangen. Hinter all den negativen Meldungen der vergangenen Monate stehen Arbeitsplätze und Einzelschicksale. Ich bin überzeugt: Wir sollten jetzt alle gemeinsam an einem Strang ziehen."