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Klare Ansage

Medien-Krise: SPÖ-Ludwig prescht jetzt vor

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig will bei der Medien-Krise "nicht tatenlos" zusehen. Er will "Quasi-Monopolisten" wie Google, Meta und Co. mehr in die Pflicht nehmen. 

Die Medienbranche sieht sich mit einer schweren Krise konfrontiert. Werbeerlöse fließen in Richtung Google, Meta und Co., AI-Overviews reduzieren die Zugriffszahlen und die Online-Zahlungsbereitschaft entwickelt sich nur langsam. Zuletzt wurden Kündigungswellen in der "Kleinen Zeitung", "Standard", "Red Bull Media House" und "Puls 24" bekannt. Andere Medienhäuser wie etwa der "Kurier" schnürten bereits im Vorjahr ein Sparpaket inklusive Stellenabbau. 

Medienminister Andreas Babler (SPÖ) sieht darin "keine gute Entwicklung". Akute Maßnahmen kündigte er aber keine an. Er verweist auf im Regierungsprogramm vorgesehene Förderungen, etwa für den Vertrieb oder Medien-Abos für junge Leute. Indes startet der SPÖ-Chef am Nationalfeiertag seinen eigenen Parteikanal "SPÖ eins". 

Parteikollege und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig schlägt da schon deutlich schärfere Töne an. „Die österreichische Medienlandschaft ist in einer Krise und dem dürfen wir als Gesellschaft, als Politik und auch als Medienstandort Wien nicht tatenlos zusehen", so der Rathaus-Chef. 

"Gemeinsam an einem Strang ziehen" 

Eine "lebendige und vielfältige Medienlandschaft" sei das "wirksamste Mittel gegen Desinformation, gegen Propaganda aber auch zur Belebung öffentlicher Debatten entlang faktenbasierter Recherchen". 

Als Bürgermeister gehe es Ludwig vor allem auch um den Medienstandort Wien. "Hinter all den negativen Meldungen der vergangenen Monate stehen Arbeitsplätze und Einzelschicksale. Wir sollten jetzt alle gemeinsam an einem Strang ziehen, und uns überlegen, wie wir die vielfältigen Medien in Wien und in Österreich langfristig absichern", so der SPÖ-Politiker. 

Ludwig warnt vor negativen "demokratiepolitischen Auswirkungen" 

Ludwig warnt: "Ich möchte in aller Deutlichkeit klarstellen: Wenn wir die Medienlandschaft in all ihrer Breite nicht nachhaltig unterstützen, wird das negative demokratiepolitische Auswirkungen haben.“

In Wien habe man mit einer Medieninitiative bereits ein neues Instrument geschaffen. "Aber wir müssen uns österreichweit mit globalen Phänomenen auseinandersetzen", so Ludwig. Eines dieser Probleme sei etwa, dass Online-Plattformen aus den USA und China alleine in Österreich über 2,5 Milliarden Euro (!) an Werbeeinnahmen generieren. Gleichzeitig sichern sie keine Arbeitsplätze und bieten keine lokale Wertschöpfung. 

"Quasi-Monopolisten" in die Pflicht nehmen. 

"Als Gesellschaft und als Wirtschaftsstandort müssen wir jetzt zusammenstehen. Deshalb auch mein Aufruf: Investieren wir unsere Werbemittel verstärkt in heimische Medien anstatt in Online-Giganten. Unsere Medien brauchen uns jetzt!", so der Bürgermeister.  

Ludwig fordert, die digitalen "Quasi-Monopolisten" stärker in die Pflicht zu nehmen, "um so nachhaltige Förderstrukturen zu schaffen, die unsere Medienlandschaft für die aktuellen Herausforderungen im Digitalbereich rüsten. Ansonsten überlassen wir einen zentralen demokratischen Grundpfeiler der Kontrolle von Internet-Giganten und das kann niemand wollen.“

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