Rudolf Fußi

Zeit für die Wahrheit

Ein Kommentar von Rudolf Fußi.

Nichts fürchtet die Politik so sehr wie das Aus - sprechen unangenehmer Wahrheiten. Sogar dann, wenn die Menschen ohnehin wissen, dass das Gesagte nicht mehr stimmen kann. „Die Pensionen sind sicher.“ Eine der populärsten Lügen in Österreich. Früher haben fünf Arbeitende einen Pensionisten finanziert, heute sind es nur mehr knapp zwei Steuerzahler. Man muss nicht studiert haben, um zu erkennen, dass sich das nicht mehr ausgehen kann. Außer man sagt dazu, dass die Pensionen nicht mehr ausreichen werden, das eigene Leben zu bestreiten. Wir werden immer älter, logischerweise wird daher über die Anhebung des

Pensionsantrittsalters debattiert. Es braucht meiner Meinung nach drei Dinge: Einschnitte bei Beamtenpensionen, die weit über der ASVG-Höchstpension liegen, Abschaffung sämtlicher Pensionsprivilegien und eine Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters. Es ist völlig klar, dass es in vielen Berufen einfach nicht länger als bis 65 geht. Dort braucht es Ausnahmen, wenn wir etwa an körperlich anstrengende Arbeiten denken. Wenn wir das Pensionssystem finanzierbar halten wollen – und die Pensionshöhe angemessen hoch –, führt kein Weg am längeren Arbeiten vorbei. Das ist die unangenehme Wahrheit.

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