Der 21. Dezember nimmt in den Bauernregeln eine besondere Stellung ein.
Er markiert die Wintersonnenwende, den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres. Für die bäuerliche Bevölkerung war dieser Zeitpunkt seit jeher ein wichtiger Orientierungspunkt im Jahreslauf. Mit ihm verband man Hoffnungen auf das Wiederkehren des Lichts, aber auch Erwartungen an den weiteren Verlauf des Winters und das kommende Erntejahr.
- Laut Bauernregel: "Ist Sankt Lazar nackt und bar, ..."
- Laut Bauernregel: Viel Wind und Nebel in Dezembertagen ...
Viele Bauernregeln rund um den 21. Dezember beziehen sich auf Wetterbeobachtungen und deren Bedeutung für die nächsten Monate. Häufig wird dabei die sogenannte Thomasnacht erwähnt, die auf den 21. oder 22. Dezember fällt. Eine bekannte Regel lautet sinngemäß: Ist die Thomasnacht klar und kalt, folgt oft ein strenger Winter; ist sie hingegen trüb und mild, soll der Winter eher sanft verlaufen. Auch Schnee zu dieser Zeit galt als gutes Zeichen, denn eine geschlossene Schneedecke schützte die Felder vor Frost und sorgte im Frühjahr für ausreichend Feuchtigkeit im Boden.
Wichtige Bauernregeln für den 21. Dezember
- „Wenn St. Thomas dunkel war, gibt’s ein schönes neues Jahr.“ Diese Regel besagt, dass ein dunkler, trüber Thomastag positiv für das kommende Jahr gedeutet wurde.
- „Sankt Thomas bringt die längste Nacht, weil er den kürzesten Tag gebracht.“ Dieser Spruch verbindet den Thomastag direkt mit dem astronomischen Ereignis der Wintersonnenwende: dem kürzesten Tag und der längsten Nacht des Jahres.
- „Am Thomastag wächst der Tag nur einen Hahneschritt.“ Auch diese Bauernregel bezieht sich direkt auf die Sonnenwende: Ab dem 21. Dezember werden die Tage wieder länger – wenn auch anfangs nur sehr langsam.
Darüber hinaus spiegeln die Bauernregeln zum 21. Dezember eine tiefe Verbundenheit mit den natürlichen Rhythmen wider. Sie erinnern daran, dass nach der längsten Nacht die Tage langsam wieder länger werden – ein Symbol für Neubeginn und Zuversicht. Auch wenn moderne Meteorologie die alten Regeln längst nicht immer bestätigt, haben sie bis heute ihren kulturellen Wert behalten. Sie erzählen von Erfahrung, Beobachtung und dem Versuch, die Natur zu verstehen – ein Wissen, das über Generationen weitergegeben wurde und den 21. Dezember zu einem besonderen Datum im bäuerlichen Jahreskreis macht.