Zahlen zu FPÖ-Fragen
90 Millionen Corona-Tests an Schulen, psychische Erkrankungen
07.07.2025Die FPÖ hatte etliche Anfragen zur Corona-Zeit eingebracht, jetzt sind die parlamentarischen Beantwortungen zu den Schulen da.
Mindestens 90 Millionen Corona-Tests gab es zwischen 2021 und 2023 an Österreichs Schulen. Das ergab eine Antwort des Bildungsministers auf die entsprechende FPÖ-Anfrage. Bei den 90.814.958 PCR-Tests und Antigen-Tests sind auch die "Alles spült"-PCR-Tests mitgerechnet. Allerdings nicht die "Alles gurgelt"-Tests, die ab Jänner 2022 in Wien als Testmethode in der Pandemie angewendet worden sind.
Österreich hat mehr als 5 Milliarden Euro für Tests ausgegeben
Grundsätzlich hat Österreich beim Pandemiemanagement im internationalen Vergleich sehr stark auf Tests gesetzt. Der Rechnungshof ermittelte für alle COVID-19-Tests insgesamt Kosten von mindestens 5,2 Mrd. € bis Ende 2022.
Zur Schule heißt es spezifisch in der Anfragebeantwortung: "Weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie betreffen den Bereich der Gesundheitsvorsorge an Schulen (Schutzausrüstung, Desinfektionsmittel, Logistik, Test/Masken, Verdachtsfallmanagement, Luftreinigungsgeräte). Die diesbezüglichen Auszahlungen in der UG 30 (Bildung) haben sich 2020 auf rd. EUR 7,55 Mio., 2021 auf rd. EUR 23,78 Mio., 2022 auf rd. EUR 5,77 Mio. und 2023 auf rd. EUR 0,11 Mio. belaufen."
FPÖ tobt: Psychische Gesundheit beschädigt
"Was unseren Kindern und Jugendlichen im Zuge der Corona-Politik angetan wurde, kann man nicht anders als ein staatlich organisiertes Verbrechen bezeichnen“, tobte FPÖ-Abgeordnete Lisa Schuch-Gubik am Montag. Die Lockdowns, Schulschließungen, Maskenpflicht und Kontaktverbote "haben massive psychische Schäden angerichtet, unter denen die junge Generation bis heute leidet".
Eine weitere Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage betreffend „Langzeitfolgen der Corona-Maßnahmen für Kinder“, die die freiheitliche Abgeordnete im Zuge der Corona-Aufarbeitung der FPÖ an SPÖ-Sozialministerin Schumann gestellt hat, brachte dieses Ergebnis:
Bereits 2021 explodierte die Zahl der stationären Aufenthalte junger Menschen mit psychischen Störungen – deutlich über dem Niveau vor Corona. Die Kinder- und Jugendpsychiatrien waren 2021 mit über 83 Prozent dramatisch überlastet. Die Anzahl stationärer Aufenthalte in Kinder- und Jugendpsychiatrien stieg mit den Corona-Krisenjahren an und ist seitdem hoch und über dem Vor-Pandemie-Niveau. 2023 waren es 75,9 %. 2019 betrug die Auslastung allerdings auch 77,7%.
Vom Gesundheitsministerium heißt es: "Die Normauslastung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie liegt laut ÖSG bei 75%. In den
Jahren 2019 bis 2023 lag die Auslastung der KJP abgesehen von 2020 jeweils über der
Normauslastung, wobei sie 2021 am höchsten war." UND: Es zeigte sich eine Zunahme der stationären
Aufenthalte in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, die über das Vor-Pandemie-Niveau hinausging."
Mindestens 37.000 Kinder und Jugendliche brauchten psychologische Hilfe
Besonders bei affektiven Störungen wie Depressionen und neurotischen Belastungsstörungen ist im Zuge der Corona-Politik ein massiver Anstieg zu verzeichnen, sagt die FPÖ-Politikerin zur Anfragebeantwortung.
Mindestens 37.000 Kinder und Jugendliche nahmen 2022 psychologische oder psychotherapeutische Hilfe in Anspruch. Schuch-Gubik sagt: "Die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher liegen. Viele Kinder und Jugendliche waren auf privat finanzierte Therapien angewiesen, weil das öffentliche System völlig überlastet und unzureichend war."
Covid-19 beschäftigt das Parlament auch bald in einem möglichen U-Ausschuss, den die FPÖ fordert.
U-Ausschuss möglicherweise vor Einsetzung
Der von der FPÖ geplante Untersuchungsausschuss zur Corona-Zeit und dem Tod des ehemaligen Justiz-Sektionschefs Christian Pilnacek könnte noch diese Woche Realität werden. Der Geschäftsordnungsausschuss berät voraussichtlich am Mittwoch die Zulassung des Begehrens. Ob die Koalition angesichts der zwei Themen, die nur wenige Berührungspunkte aufweisen, ein Veto einlegt und den Verfassungsgerichtshof (VfGH) entscheiden lässt, gilt zwei Tage davor noch als offen.