Aufregung wegen Sex-Sager

Eklat um VP-Politiker im Parlament

17.05.2011


Die Grünen fordern den Rücktritt des reimenden Mandatars Großruck.

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© TZ ÖSTERREICH
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Skandal im Parlament: Der ÖVP-Abgeordnete Wolfgang Großruck sorgte gestern Abend mit einem Sex-Reim zur aktuellen Vergewaltigungs-Affäre von Währungsfonds-Chef Dominique Strauss-Kahn für helle Aufregung.


Großruck, langjähriger Bürgermeister von Grieskirchen (OÖ), pflegt seinen Parlamentsreden stets einen Reim anzufügen. Gestern endete er mit dem Zweizeiler: „Er ist zwar schon ein älterer Mann, doch Dominique Strauss-Kahn zeigt, was er kann.“



Sturm der Entrüstung

Ein Sturm der Entrüstung bei den Parteien war die Folge. Grünen-Chefin Eva Glawischnig sprach von einer Verharmlosung eines mutmaßlichen Vergewaltigungsversuchs, der „die unsägliche Geisteshaltung“ des ÖVP-Abgeordneten offenbare und „seinen Rücktritt unausweichlich“ mache. Dass einige FPÖ-Abgeordnete auch noch klatschten, zeigt, wes Geistes Kind die seien, so Glawischnig. Auch der grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz forderte Großrucks Rücktritt.

"Schandstück"

BZÖ-Mandatar Gerald Grosz sprach von einem „Schandstück“. SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm sagte, Großrucks lyrisches Abenteuer sei inakzeptabel. VP-Klubchef Karlheinz Kopf distanzierte sich von dem Reim seines Parteikollegen. Ebenso kritisierte der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ) den Reim-Fauxpas des VP-Politikers. Graf hatte den dichterischen Exkurs von Großruck ungewollt eingeleitet, weil er den wegen des hohen Lärmpegels zunächst zaudernden Großruck aufforderte, seine Rede zu beginnen, weil sich sonst der traditionelle Reim nicht mehr ausgehe.
Großruck selbst entschuldigte sich noch am Abend für den Sager: Sein Reim sei ironisch gemeint gewesen, er habe niemanden verletzen und Strauss-Kahns Fehltaten nicht rechtfertigen wollen.
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