Unruhen

Außenamt warnt vor Ägypten-Reise

08.07.2013

Badeorte am Roten Meer und Flughafen Kairo seien bisher aber sicher.

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© Reuters
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Wegen der Unruhen in Ägypten hat das Außenamt eine partielle Reisewarnung für das nordafrikanische Land herausgegeben, die populären Urlauberziele wie Hurghada oder Sharm el Sheikh sind davon aber ausgenommen, wie der Homepage des Ministeriums zu entnehmen ist. Außenamts-Sprecher Martin Weiss riet jedoch in der ZIB 24 des ORF-Fernsehens allerdings klar von einem Aufenthalt in Kairo mit seinen Pyramiden und dem Ägyptischen Museum ab - wenn auch der Flughafen dort bisher sicher sei. Ebenso von Alexandria, aber auch Luxor, Ausgangspunkt bzw. Stopp vieler Nil-Kreuzfahrten. Diese Orte seien derzeit "kein Platz für Touristen".

Lage wird beobachtet
Eine totale Reisewarnung spreche man "derzeit noch nicht" aus, sagte Weiss. Man beobachte die Lage "stündlich" und beurteile laufend. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Gewalt auf die Badeorte am Roten Meer überschwappe und es dort etwa zu Schießereien komme. Eine Rückholung Tausender Touristen wäre "schwierig zu organisieren", so Weiss. Aber: "Wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen."

Das Außenministerium warnt auf seiner Internetseite:

"Aufgrund der aktuellen politischen Ereignisse wird von nicht dringend notwendigen Reise nach Ägypten, außer in Tourismusresorts am Golf von Akaba zwischen Sharm el Sheikh und Nuwaiba, sowie an der Westküste des Golfs von Suez, wie Ain Sukhna, Hurghada und Marsa Alam (wobei der direkte Weg in die Hotelanlagen gewählt werden sollte), abgeraten. Der Transit über den internationalen Flughafen Kairo ist möglich, da der Flughafen voll in Betrieb und gut gesichert ist. Auch wenn derzeit eine sofortige Ausreiseempfehlung nicht ausgesprochen wird, wird Österreicher/innen, die sich in Ballungszentren befinden, empfohlen zu prüfen, ob ihr weiterer Aufenthalt in Ägypten dringend notwendig ist, und, sollte dies nicht der Fall sein, die Heimreise anzutreten. Österreicher/innen, die sich dazu entschließen, in Ägypten zu bleiben, sollten Ihre täglichen Bewegungen auf ein Mindestmaß einschränken.

Hohes Sicherheitsrisiko für Kairo und andere Großstädte, insbesondere in der Deltaregion, wo an mehreren Orten teils gewaltsame Kundgebungen stattfinden. Im ganzen Land kommt es zu Engpässen bei Diesel und Benzin.

Partielle Reisewarnung für Saharagebiete und für den Sinai abseits der Tourismusorte am Golf von Akaba (zwischen Sharm El Sheikh und Nuwaiba). Die Warnung umfasst auf dem Sinai sowohl Landverbindungen als auch touristische Ziele abseits der Küste zwischen Sharm-El-Sheikh und Nuwaiba. Für die Küstenstraßen, einschließlich der Verbindung Dahab-Sharm el Sheikh, gilt die Warnung für nächtliche Fahrten. Am Sinai hat das ägyptische Militär den Ausnahmezustand ausgerufen.

In Folge der Demonstrationen vom 30.06.2013 kommt es in Kairo weiterhin zu Kundgebungen, schwerpunktmäßig am Tahrirplatz und beim Präsidentenpalast in Heliopolis. Ausschreitungen rund um Büros von politischen Parteien wurden ebenfalls bestätigt. Da sich bei den Demonstrationen sowohl regierungsnahe Kräfte als auch die Opposition gegenüberstehen, sind gewaltsame Ausschreitungen jederzeit möglich. Es wird dringend empfohlen, Menschenansammlungen zu meiden und insbesondere vom Fotografieren bei Veranstaltungen Abstand zu nehmen.

Aufgrund der derzeitigen Situation kann es zu Streiks kommen, die insbesondere den Reise- und Flugverkehr betreffen könnten.

Die touristischen Zentren am Roten Meer (Hurghada) und am südlichen Sinai (Sharm El Sheikh) sind bislang von den Ausschreitungen nicht betroffen. Einschränkungen der Infrastruktur können aber auch in diesen Zentren die Versorgungslage betreffen.

Auswirkungen der momentanen Energiekrise und der angespannten politischen Situation auf die Infrastruktur des Landes (Strom,- Telefonnetz) sind nicht auszuschließen. In den letzten Tagen sind Störungen beim Mobiltelefonnetz zu verzeichnen.

Bei Reisen nach Kairo wird aufgrund häufiger Demonstrationen und der damit verbundenen Ausschreitungen (insbesondere nach dem Freitagsgebet) auf das hohe Sicherheitsrisiko hingewiesen. Die Gebiete um den Tahrir-Platz (Ägyptisches Museum), "Downtown", das Parlament, den Amtssitz des Regierungschefs und Kirchen im Allgemeinen sollten jedenfalls großräumig gemieden werden. Zeitweise weiten sich die Ausschreitungen aber auch auf andere Stadtteile aus. Zu besonderer Vorsicht wird geraten. Abseits der wichtigsten Touristenzentren sollte die Wohnung bzw. Hotelanlage nach Einbruch der Dunkelheit nicht verlassen werden."

 

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