Nicht einheitlich:

Beitrags-Chaos in Kindergärten

02.02.2018

Kindergarten-Eklat in OÖ: Verunsicherte Eltern melden ihre Kinder von der Betreuung ab. 

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© Getty Images (Symbolbild)
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Reihenweise Abmeldungen, Gruppenschließungen und verlorene Dienstposten – das ist die Folge der am Donnerstag in Kraft getretenen Gebühren für den Nachmittagskindergarten in Oberösterreich. Drei Prozent des Familieneinkommens müssen die Eltern künftig zahlen (ab 3.700 Euro brutto sind das höchstens 110 Euro), außer es gibt Sonderregelungen, wie etwa in Linz.

Dass ein Überblick über die tatsächlichen Auswirkungen fehlt, dürfte nicht zuletzt der kurzfristigen Umsetzung geschuldet sein. Die schwarz-blaue Landes­regierung wollte die neue Regelung unbedingt noch vor dem 1. Februar einführen. So mussten die Gemeinden Sondersitzungen einberufen und die Verordnungen überstürzt einführen. Viele Eltern wissen daher noch nicht, wie viel sie nun wirklich zahlen müssen.


Große Unterschiede bei Kosten zwischen Ländern

Abmeldungen. Das Resultat: Allein in Wels wurden 184 von 629 Kindern bereits vom Kindergarten abgemeldet. In etwa 50 Gemeinden sollen jetzt einzelne Gruppen, in 30 Gemeinden sogar die Nachmittagsbetreuung zur Gänze gefährdet sein.

Unterschiede. Überhaupt ist die Situation bei den Elternbeiträgen eine besonders komplexe in Österreich. Denn Kinderbetreuung ist Länder- und Gemeindesache. So variieren die Beiträge zwischen allen Bundesländern und können dort auch noch von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein. ÖSTERREICH hat sich den Beitragsdschungel genau angesehen.     


Je Land unterschiedlich: Wo Kindergärten wie viel kosten:

ÖSTERREICH hat sich angesehen, wie die Betreuungs­situation in den Ländern ist. 

  • Burgenland: In jeder Gemeinde unterschiedlich. Betreuungskosten werden aber für alle Eltern gleich mit € 45 pro Monat refinanziert. Damit sind zwei drittel der Kindergärten gratis.

  • Kärnten: Die Beiträge schwanken zwischen € 85 und € 400 pro Monat inkl. Verpflegung.

  • NÖ: Bis 13 Uhr für alle kostenlos. Danach können die Gemeinden unterschiedliche Beiträge einheben – mindestens betragen die € 50.

  • OÖ: Hier ist die Situation seit Donnerstag völlig neu. Auch für die Nachmittagsbetreuung müssen künftig d dre Prozent des Haushaltseinkommens gezahlt werden.

  • Salzburg: Ganztägige Betreuung in Kindergärten kostet hier zwischen € 58 und € 119 für die Vormittagsbetreuung zwischen € 43 und € 90.

  • Steiermark: Die Vormittagsbetreuung ist landesweit einheitlich und sozial gestaffelt – zwischen € 27 und € 135.

  • Tirol: Für die 4- bis 6-jährigen ist der Kindergarten vormittags kostenlos.

  • Vorarlberg: Kindergartebesuch ist hier verpflichtend für die 5-jährige und bis 12.30 uhr auch kostenlos. Ansonsten sind es € 35 monatlich für 25 pro Woche.

  • Wien: In der Hauptstadt sind Kindergärten und Nachmittagsbetreuung kostenlos. Verpflegung kostet € 60.     

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