Hypo-Skandal

Brisantes Grasser-Mail aufgetaucht

31.03.2010

Investor Tilo Berlin ließ dem damaligen Finanzminister via E-Mail an eine Adresse von Walter Meischberger den Zeichnungsschein übermitteln.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Neue Details über die Rolle des früheren Finanzministers Karl-Heinz Grasser im Skandal um die Hypo Alpe-Adria-Bank veröffentlicht das Magazin "News": Demnach habe der Hypo-Investor Tilo Berlin in einem Mail an den Grasser-Vertrauten Walter Meischberger dem damaligen Minister eine Beteiligung an der Hypo angeboten, so das Magazin in einer Vorausmeldung. Grassers Anwalt Manfred Ainedter hat bereits mehrmals Berichte zurückgewiesen, dass Grasser an der Kärntner Bank beteiligt gewesen sein soll.

Laut "News" stammt das Mail vom 22. Dezember 2006 und wurde von einer Mitarbeiterin des Hypo-Investors Tilo Berlin an die Mailadresse meischi@mac.com verschickt, die dem Grasser-Vertrauten und -Trauzeugen Meischberger zuzuordnen sei. Der Text des Mails: "Sehr geehrter Herr Minister Grasser, im Auftrag von Dr. Berlin übermittle ich Ihnen den Zeichnungsschein samt Genussschein Bedingungen der 1. Tranche." Danach folgen Angaben zum Konto auf das "der eingesetzte Betrag" überwiesen werden soll. Für Rückfragen wird die Handynummer von Tilo Berlin angegeben.

Investition
Grasser war zum damaligen Zeitpunkt noch Finanzminister. Im Jänner 2007 schied er aus dem Amt. Grasser hat offenbar bei Berlins Gruppe investiert, die Geld für einen Einstieg bei der Hypo sammelte. Das Nachrichtenmagazin "Format" hatte zuvor bereits berichtet, dass Grasser über eine Treuhand-Lösung bei Berlin investiert habe. Demnach zeichnete Grasser über die Ferint AG Ende 2006 einen 500.000 Euro Genussschein.

Der Investor Tilo Berlin sammelte damals Investoren für einen Einstieg in die Hypo Alpe Adria. Die Bank ging 2007 mehrheitlich an die BayernLB. Im Dezember 2006 war die Gruppe um Berlin eingestiegen. Bis zum Frühjahr 2007 erreichte Berlin nach weiteren Zukäufen die Sperrminorität in der Bank. Die Gruppe hat beim Weiterverkauf an die Bayern brutto rund 160 Mio. Euro verdient.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel