SPÖ

Daniel Fellner - Vom singenden Sanitäter zum Kärntner SPÖ-Kapitän

20.09.2025

48-jähriger Lavanttaler vor dem Sprung auf den Landeshauptmannsessel

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© APA/WOLFGANG JANNACH
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Bis vor wenigen Wochen war es noch unklar, wer den Posten des Kärntner SPÖ-Landesparteichefs übernehmen würde. Geworden ist es schließlich derjenige, der als Erster seinen Hut in den Ring geworfen hatte: Landesrat Daniel Fellner. Der 48-jährige Lavanttaler steht nun als Nachfolger von Peter Kaiser kurz vor dem Sprung auf den Landeshauptmannsessel. Wann das der Fall sein wird, war vorerst unklar, spekuliert wurde zuletzt mit dem Frühjahr 2026.

Der 1977 geborene Fellner absolvierte die HTL für Betriebstechnik in Wolfsberg, danach begann er seine berufliche Laufbahn als Sanitäter beim Roten Kreuz, für das er schon als Schüler ehrenamtlich tätig war. Dort wurde er Leiter der Landesleitstelle. Ein politisches Amt übernahm er 2009, als er Sektionsobmann in seiner Heimatstadt St. Andrä wurde.

Wechsel in die Partei

Peter Kaiser, damals bereits Parteichef, ermunterte Fellner schließlich, sich 2011 als SPÖ-Landesgeschäftsführer zu bewerben - die Bewerbung war erfolgreich. Ebenso wie zwei Landtagswahlkämpfe 2013 und 2018, die Fellner managte. Höhere politische Weihen folgten danach, als er 2018 in Kaisers zweiter Amtszeit als Kärntner Landeshauptmann Landesrat wurde. In der aktuellen Landesregierung ist Fellner, der seinen Lavanttaler Dialekt keineswegs versteckt, für Gemeinden, Katastrophenschutz, Feuerwehren, Bildung und Schutzwasserwirtschaft zuständig.

In seiner neuen Rolle als SPÖ-Kapitän dürfte ihm auch seine Erfahrung als Kapitän zugutekommen, der Inhaber eines Segelscheins ist leidenschaftlich gerne mit Ehefrau, den drei Söhnen und Freunden vor der kroatischen Küste unterwegs. Ein Hobby aus seinem jungen Erwachsenenleben hat er allerdings aufgegeben: Fellner sang in zwei A cappella-Bands mit. Das habe er komplett gelassen, er tauge mittlerweile "maximal noch als Sirene", witzelte der Feuerwehrreferent kürzlich in einem Podcast der "Kleinen Zeitung".

Signal in Richtung FPÖ

Politisch ließ Fellner aufhorchen, als er erklärte, die FPÖ würde für ihn durchaus als Koalitionspartner in Frage kommen. Das ließe sich als Öffnung zu den Freiheitlichen ebenso interpretieren, wie als Signal in Richtung Koalitionspartner ÖVP. Fellner und auch Kaiser beschwichtigten aber: Auch er selbst habe betont, dass jede Partei, die sich im Verfassungsbogen befindet, auch als Koalitionspartner in Frage kommt, erklärte Kaiser.

Wann Fellner den Sprung auf den Landeshauptmannsessel antritt, war vorerst noch unklar. Kaiser hatte zuvor bekräftigt, das sei einzig und allein die Entscheidung der neuen Parteiführung. Zuletzt kristallisierte sich das Frühjahr 2026 als Übergabetermin heraus. Spannend dürfte auch werden, welche Änderungen es in der aktuellen Landesregierung und in den dazugehörigen Regierungsbüros geben wird. Denn auch Fellner wird jemand als Landesrat oder Landesrätin folgen.

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