Ex-Bundespräsident
Das sagt Heinz Fischer zu JJ und Gaza-Krieg
23.05.2025Der frühere Bundespräsident Heinz Fischer (SPÖ) äußerte sich bereits zu Israel und dem Gazakrieg. Jetzt reagiert er auf oe24-Anfrage zu JJ.
Ex-Bundespräsident Heinz Fischer (SPÖ) äußert sich auf oe24-Anfrage wie folgt zum ESC-Sieger JJ: "Ich habe den Songcontest nicht verfolgt." Er möchte sich auch nicht zu den Aussagen des österreichischen Musikers äußern: "Das kommentiere ich nicht." Zum Thema Israel und Gaza-Krieg schweigt er hingegen nicht.
"Ich werde weiterhin Interviews zu dem Thema geben", sagt Fischer gegenüber oe24. Er hatte vor kurzem gefordert: "Österreich soll Stellung beziehen gegen Israels Gaza-Krieg." Man dürfe dort genauso wenig "wegschauen" wie in der Ukraine. "Das ist mir ganz ernst", sagte Fischer. Man dürfe bei Taten, die unter dem Verdacht von Kriegsverbrechen stehen, "nicht schweigen", so der Vorgänger von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Ist er jetzt der Meinung, dass die Regierung Stellung bezogen hat? "Es gab Reaktionen. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger will mit Israels Vertretern sprechen. Der Inhalt dieser Gespräche ist mir aber nicht bekannt."
Österreich werde seine guten Kontakte zu Israel nutzen, um auf die Einhaltung des Völkerrechts zu drängen, sagte Außenministerin Meinl-Reisinger (Neos).
"Der Herr Putin hat nicht die Grenze zu einem Nachbarland zu überschreiten mit Militärgewalt, und Israel hat nicht die Grenze (...) einfach beiseite zu schieben und zu versuchen, hunderttausende Menschen zur Flucht zu zwingen, nachdem schon zwischen 40.000 und 50.000 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, getötet wurden", sagte Fischer zuvor. Jedes einzelne Kind, "das im Gazastreifen stirbt oder verhungert oder auf andere Weise lebenslang geschädigt wird, ist genau eines zu viel".
Kritik
Fischer hatte nach seinen Äußerungen viel Kritik einstecken müssen, etwa von der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien. Diese verurteilte Fischers Aussagen. "Leider zeigt sich Altbundespräsident Heinz Fischer nur als Freund ermordeter Juden. An Gedenktagen trägt er seine Trauer mahnend zur Schau. Wenn es aber um lebende Juden geht, richtet er ihnen aus, sich wehrlos entführen, vergewaltigen und ermorden zu lassen", warf IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele dem früheren Staatsoberhaupt vor.
Fischer entgegnet jetzt darauf: "Ich habe für meine Aussagen viele positive Rückmeldungen erhalten. Es gab auch Kritik. Die diffamierenden Worte der IKG nehme ich nicht ernst."