Corona-Insider von Isabelle Daniel 23.04.2021

Die totale Öffnung und Impfen gilt für ein Jahr

23.04.2021

Experten und Gesundheitsminister warnen vor zu großen Öffnungen. 

Zur Vollversion des Artikels
© TZOe Fuhrich
Zur Vollversion des Artikels

Am 2. Mai wird der Lockdown in Wien und Niederösterreich enden. Am 19. Mai werden dann alle Bereiche österreichweit aufgehen, verkündete der Bundeskanzler soeben in einer Videokonferenz mit den Landeshauptleuten.

Die Schulen werden bereits am 17. Mai wieder auf normalen Präsenzunterricht umstellen.

Ab 19. Mai – rechtzeitig vor Pfingsten – werden dann die Restaurants und Hotels aufmachen. Dabei wird die Sperrstunde um 22 Uhr sein und auch „Selbsttests“ sollen ausreichen. An einem Tisch sollen maximal vier Personen Platz nehmen. Aber, diese Öffnung geht weiter als auch die Landeshauptleute erwartet hatten. Einige von ihnen – etwa Steiermarks Hermann Schützenhöfer und Oberösterreichs Thomas Stelzer – monierten die mangelnde Vorabinformationen an die Länder. Jedenfalls sollen ab 19. Mai Kulturveranstaltungen wieder 1500 Gäste innen, 3000 draußen empfangen dürfen. Dasselbe gilt für den Sportbereich.

Auch die Fitnesscenter – inklusive Wellnessbereich – dürfen zeitgleich aufsperren. Hier soll eine 20 Quadratmeterregelung gelten.
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger erklärte in der Sitzung heute, dass auch Kongresse wieder möglich seien.

Ludwigs Warnung

Kanzler Kurz sieht die Öffnungen aufgrund der Impfungen für möglich an. Die Impfung soll ein Jahr lang Zugang ermöglichen. Also offenbar von Test- und Quarantänepflicht befreien. Beachtlich, da die Studien über die Wirksamkeit der Impfungen bislang nur sechs Monate gehen und daher Staaten wie die USA und Israel nur eine sechsmonatige Gültigkeit ausstellen.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein warnte bei seiner ersten Sitzung vor der neuen Mischmutation in Tirol. Dort ist bekanntlich eine neue Flucht-Variante – B.1.1.7 + E484K – entstanden.
Tirols Landeshauptmann Platter erklärte hingegen, dass das „Infektionsgeschehen stabil“ sei. Die Ampelkommission hatte Tirol und Vorarlberg hingegen eine steigende Tendenz attestiert.

Heute am Nachmittag will Kanzler Kurz die große Öffnung präsentieren.
Bürgermeister Michael Ludwig erklärte in der Sitzung übrigens, dass der "Lockdown wirkt", aber die Situation in den Intensivstationen noch ernst sei.

"Alles zeitgleich zu öffnen", sehe er kritisch. "Wenn man zu früh öffnet, könnten die Zahlen steigen und die Sommersaison gefährden". 

Zudem entbrannte in der Sitzung eine Debatte über den Vorschlag von Kanzler Kurz die Quarantäneregeln für ausländische Gäste - außer aus Risikogebieten - ab 19. Mai aufzuheben.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein stemmte sich dagegen. Auch der Vizerektor der MedUni-Wien Wagner kritisierte das in der Sitzung. Virologin Puchammer-Stöckl erklärte, dass man die Öffnungsschritte nicht anhand "eines Datums", sondern aufgrund des Infektionsgeschehen entscheiden könne.

Und selbst Umweltmediziner Hans Peter Hutter zeigte sich kritisch, ob man tatsächlich alles zeitgleich öffnen könne. 

Zur Vollversion des Artikels