Warnung

Erdogans Spitzel-Netzwerk auch in Österreich

01.04.2017

Das Außenamt warnt jetzt regimekritische Austro-Türken vor Reisen in ihre Ex-Heimat.

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© Reuters
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Auf der Homepage des Außenamtes (bmeia.gv.at) heißt es: „In letzter Zeit ist es bei der Einreise von österreichischen Staatsbürgern (in die Türkei) vereinzelt zu vorübergehenden Festnahmen und zu Zurückweisungen gekommen, ohne dass konkrete Vorwürfe seitens der türkischen Behörden bekannt geworden sind.“

Erdogan-Stasi

Gegenüber ÖSTERREICH nannte das Ministerium konkrete Fälle: Die Austrotürken wurden angezeigt, sind wieder auf freiem Fuß, dürfen die Türkei aber nicht mehr verlassen. Ihnen wird Kontakt zur Gülen-Bewegung vorgeworfen. Fethullah Gülen (lebt in den USA) gilt als Erzfeind Erdogans.

 

Die Informationen über die Austro-Türken erhält das Erdogan-Regime direkt aus Österreich. Grünen-Politiker Peter Pilz deckte in einem 39-seitigen Geheimbericht auf, dass Erdogan auch bei uns ein gigantisches Spitzelnetzwerk aufgebaut hat. Rund 200 Agenten, behauptet Pilz, agieren in Österreich. Organisationen wie UETD, Diyanet, ATIB oder Müslad (siehe Grafik) sammeln Informationen über Austrotürken. Die „Dossiers“ werden via türkische Botschaft und türkisches Konsulat an den Geheimdienst in Ankara weiterleitet. Weltweit sollen 33 türkische Botschaften ständig Spionage-Reports über Türken zusammentragen.

(wek,gü)

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