Geheime Daten geleakt

Grünen-Wahl: Jetzt droht das totale Chaos

13.09.2018

Wiener Grüne prüfen Datenleck. Insider vermuten eine geplante Sabotage.

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© APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Wiener Grünenchefin Maria Vassilakou übergibt im November ihren Vorsitz. Doch schon im Vorfeld entwickelt sich die Wahl zu einem Totalchaos: Durch den neuen Wahlmodus können auch Nichtmitglieder ihre Stimme abgeben. Um seinen Favoriten zu unterstützen, muss man sich online registrieren. Jetzt plauderte ein Insider aus, dass auch der Heumarkt-Investor Michael Tojner und seine Geschäftsführerin Daniela Enzi unter den bisher 1.200 Wählern zu finden sind. Wer die geheime Registrierung durchsickern ließ, ist nicht bekannt. "Es ist in unserem Interesse, alles zu unternehmen, um den Fall aufzuklären -notwendige Schritte sind bereits eingeleitet. Sobald alle Fakten auf dem Tisch liegen, werden Konsequenzen gezogen", so ein Sprecher. Grünintern wird vermutet, das Motiv für die Weitergabe der Daten sei, die offene Spitzenwahl zu sabotieren. Denn vor allem Altgrüne wollen das neue System verhindern und die für sie günstigeren Parteistrukturen erhalten. "Die Partei, die sich seit Jahren für Datenschutz einsetzt, geht offenbar selbst fahrlässig mit Daten um", so FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus.

Motiv. Außerdem brisant: Tojner könnte somit, so wie andere Personen aus seinem Umfeld, verhindern, dass sein Projekt am Heumarkt, wie von Spitzenkandidaten David Ellensohn gefordert, niedriger gebaut wird. "Vielleicht will Tojner am Ende einen neuen Stadtrat als Partner für künftige Projekte aussuchen", rätselt Gudenus. Ob die Wahl wie geplant im November stattfinden kann, bleibt offen.

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