"Medienhetze"

Haider-Familie zeigt Staatsanwaltschaft an

16.10.2008

Nachdem Ermittlungsergebnisse zum Haider-Tod an die Öffentlichkeit gelangt sind, klagt die Familie des Verstorbenen die Staatsanwaltschaft.

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© APA/Gindl
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Haider-Anwältin Huberta Gheneff übte am Donnerstag insbesondere scharfe Kritik am Leiter der Klagenfurter Staatsanwaltschaft, Gottfried Kranz, der von einem Lokalbesuch Haiders unmittelbar vor dessen Tod berichtet hatte.

"Beispiellose Medienhetze"
Kranz hatte im ORF-Radio berichtet, dass Haider bei seinem Unfall nicht unter Drogeneinfluss stand und dass ihm bei einem Lokalbesuch vor seinem Unfall angeboten wurde, sich nach Hause bringen zu lassen (Haider hatte laut Gerichtsmedizin 1,8 Promille Alkohol im Blut, Anm.). "Er hat überhaupt nichts zu sagen, er unterliegt der Amtsverschwiegenheit", kritisierte Gheneff die Vorgehensweise des Staatsanwaltes.

Die Anwältin, die Haider zu Lebzeiten vertreten hat und nun für dessen Familie aktiv wird, kritisierte außerdem, dass die Familie nach wie vor keine Akteneinsicht habe. "Es ist beispiellos, dass Ergebnisse eines Obduktionsberichtes zuerst an die Medien und erst dann an die Familie gelangen", so Gheneff mit Verweis auf Berichte über die Alkoholisierung Haiders.

Gheneff sprach von einer "beispiellosen Medienhetze" und kündigte eine Anzeige gegen die Staatsanwaltschaft und gegen Kranz wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses an. Außerdem sei der Verdacht des Amtsmissbrauchs zu prüfen. Eingebracht werden soll die Anzeige bei der Oberstaatsanwaltschaft Graz und bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Kranz war am Donnerstagnachmittag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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