Teenager-Schock

Handy-
Verbot an Schulen

15.05.2013

Den Lehrern reicht es - Handys lenken nur ab.
 

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Neben Pausenbrot und Federpennal packen neun von zehn Kindern das Handy in die Schultasche, das zeigen internationale Studien. Jetzt schlagen Lehrer in der Bundeshauptstadt Alarm. In mehreren Schulen wird ein Telefon-Verbot diskutiert.

„Das Handy-Problem hat dramatisch zugenommen“, sagt Direktor Andreas Paseka vom Gymnasium Wenzgasse in Wien-Hietzing zu ÖSTERREICH: „Eltern sind verzweifelt, weil ihre Kinder die halbe Nacht mit dem Telefon spielen. Im Unterricht können sie sich dann nur schwer konzentrieren.“

Deswegen gibt es jetzt in der Wenzgasse eine Arbeitsgruppe, die ein Verbot diskutiert. Auch das Gymnasium in der Wasagasse in Wien 9 denkt über eine „handyfreie Zone“ nach. Schüler-, Eltern- und Lehrervertretung beraten, eine Entscheidung soll kommende Woche fallen. „Die direkte Kommunikation zwischen den Schülern in der Pause hat abgenommen“, so der Direktor.

Handyverbot ist nicht kontrollierbar
Was in Wien diskutiert wird, ist in Niederösterreich längst durchgesetzt. Das Gymnasium Gainfarn in Bad Vöslau (Bez. Baden) hatte als erste Schule Österreichs ein solches Verbot (wir berichteten).

Die Wiener Stadtschulrätin Susanne Brandsteidl ist gegen ein komplettes Handyverbot an Schulen: „Es macht keinen Sinn, etwas zu verbieten, was nicht kontrollierbar ist“, so die Präsidentin. Auch der Verband der Elternvereine in der Bundeshauptstadt ist gegen ein Verbot. „Wir müssen gemeinsam mit den Schulpartnern eine Lösung finden. Verbieten kann man es nicht“, so der Vorsitzende Johannes Theiner.

Experten sind gegen Verbot
Pädagogen sind sich einig: Das Handy stört nicht nur den Unterricht, es verändert auch den Schulalltag dramatisch: „Weil die Schüler in der Pause mit den Telefonen spielen, vergessen sie zu essen oder auf das WC zu gehen. Das müssen sie dann während der Unterrichtszeit nachholen“, so Schuldirektor Andreas Paseka.

Trotzdem ist die Wiener Schulrätin Susanne Brandsteidl gegen ein komplettes Verbot: „Bei so vielen Schülern in Wien und 180 Schultagen wird es schwierig, ein solches Verbot zu kontrollieren. Es geht doch mehr darum, dass die Schulpartner für ihre Schule eine Regelung finden, an die sich dann alle halten“, so Brandsteidl. Außerdem betont sie, dass viele Kinder über das Handy für ihre Eltern erreichbar sein müssen.

© oe24.at

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