Parteivorstand tagt

Heute setzt FPÖ Philippa vor die Tür

06.10.2019

Der Wiener FPÖ-Vorstand stimmt heute über den Parlamentssitz von Philippa Strache ab.

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© Fotomontage
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Für heute Nachmittag hat die Wiener FPÖ ihren Parteivorstand angesetzt, in dem sich das Schicksal von Philippa Strache entscheidet. Nach dem Ausscheiden von Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus besteht das Gremium aus 14 Per­sonen, die mit einfacher Mehrheit darüber entscheiden, ob Strache ihr Mandat bekommt oder nicht.

Bereits am Samstag lief ­alles darauf hinaus, dass 
ihr die FPÖ das Mandat verwehrt – ÖSTERREICH berichtete. Der Zweitplatzierte Harald Stefan müsste dafür sein Landeslistenmandat annehmen. So könnte die hinter ihm auf Platz 3 gereihte Philippa Strache nicht nachrücken und würde daher bei der Mandatsverteilung leer ausgehen. Philippa Strache könnte auch von sich aus auf das Mandat verzichten.

Skepsis in Bezug auf "wildes Mandat" für Philippa

Seit dem Wochenende wird auch die Variante kolportiert, dass Strache das Mandat zwar bekommen könnte, aber dann als wilde Abgeordnete, also nicht als Mitglied des FPÖ-Klubs, ins Parlament einzieht.

„Warum sollten wir das tun?“, fragt am Sonntag ein führender Parteistratege. Die Antwort könnte lauten: aus Angst vor Racheaktionen des Ehepaares Straches. Die wären allerdings auf Dauer auch nicht ausgeschlossen, wenn Philippa als „Wilde“ im Parlament sitzt.

Frühere Freunde Straches im Loyalitätskonflikt

Im Parteivorstand wird ­jedenfalls kein einstimmiger Beschluss erwartet. Harald Stefan selbst galt lange als enger Freund von Heinz-Christian Strache. Auch Dietrich Kops aus dem Strache-Bezirk Landstraße tut sich mit einer Anti-Philippa-Stimme vermutlich schwer.

Der frühere FPÖ-Chef Strache postete indes ein Video von Ex-BZÖ-Vorsitzendem Gerald Grosz. Dieser attackiert darin Straches Gegner: Sie seien „qualifikations­lose Emporkömmlinge, die mit Schaum vor dem Mund über ihren ehemaligen Übervater herfallen“.

Kein Mandat – Angst in der 
FPÖ vor Rache

Bekommt Philippa das Mandat tatsächlich nicht, sind alle of­fiziellen Verbindungen der Straches zur FPÖ gekappt. Heinz-Christian Strache fühlt sich jetzt schon von der Partei schlecht behandelt und hätte dann überhaupt keinen Grund mehr für Loyalitäten. FPÖ-Vertreter befürchten, dass Strache sich dann für den Umgang der Partei mit ihm und seiner Frau rächt und Informationen preisgibt, die für aktive FPÖler höchst unangenehm sein können. So muss etwa jemand die exorbitanten Spesen für den Ex-FP-Chef genehmigt haben.

"HC Strache, Sie sind entlassen"

FPÖ-Wähler stellen sich im Netz gegen ein Mandat für Philippa. „Sollte Phelipa (!) in den Nationalrat gehen, wäre es eine Frechheit“, schreibt einer. „HC Strache, Sie sind fristlos entalssen“, meine ein anderer User.

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