Mathematiker beweisen

Hofer-Sieg bei 1. Stichwahl "Unsinn"

13.09.2016

Lotto-Sieg ist tausend Mal wahrscheinlicher, als dass das Ergebnis sich gedreht hätte.

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© APA/ Punz
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Das Chaos um die Bundespräsidentenwahl geht offenbar zu Ende. Am 4.12. müssen die Österreicherinnen und Österreicher jetzt entscheiden, wer neuer Bundespräsident wird. Dass überhaupt nochmal gewählt werden muss, ist aber offenbar ein großer Fehler, wie Statistiker der Uni Wien jetzt mathematisch nachgewiesen haben.

Hofer-Sieg "Unsinn"

Dass Norbert Hofer auf Grundlage der Stimmen der betroffenen Bezirke noch gewinnen hätte können, bezeichnen Erich Neuwirth und Walter Schachermayer im Falter als "Unsinn". Sie berechnen die Wahrscheinlichkeit für eine so starke Verfälschung des Ergebnisses, dass Hofer doch noch gewonnen hätte, mit 0,000000000132. Das entspricht einem Tausendstel der Wahrscheinlichkeit eines Lottosechsers.

Insgesamt waren bei der Bundespräsidentenwahl am 22. Mai, bei der Van der Bellen 30.863 Stimmen vor Hofer lag, 77.926 Briefwahlstimmen betroffen. Damit das Ergebnis wirklich verfälscht worden wäre, hätten mindestens 15.432 Stimmen, die in Wahrheit für Hofer abgegeben wurden, für Van der Bellen gezählt werden müssen. Das ist zwar theoretisch möglich, aber mathematisch sehr unwahrscheinlich

Haarsträubend

Die beiden Mathematiker verwenden ein Alltagsbeispiel, um die Wahrscheinlich zu veranschaulichen: ein Sieg Hofers wäre so wahrscheinlich gewesen, wie auf einer Autofahrt zwischen Wien und Salzburg an einer beliebigen Stelle mit einer Laserpistole aus dem Fenster zu schießen und damit einen 0,044 Millimeter dicken Draht – das ist weniger als ein Menschenhaar - zu treffen.

Die beiden Mathematiker appellieren deswegen an die Verfassungsrichter, künftig die Meinung von Experten einzuholen, ehe sie das nächste Mal über Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten entscheiden

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