Ibiza-Aufdecker packen aus

Ibiza-Buch: Die Wahrheit über das Video

17.08.2019

Das am Donnerstag erscheinende Ibiza-Buch verspricht neue Passagen aus dem Video.

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© CHRISTOF STACHE / AFP
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Zwei Journalisten der Süddeutschen Zeitung brachten am 17. Mai die ös­terreichische Politlandschaft zum Beben. Frederik Obermaier und Bastian Obermayer veröffentlichten damals das Ibiza-Video, der Rest ist Geschichte. Knapp ein viertel Jahr später haben die beiden Deutschen das Bedürfnis, eines klarzustellen: Der Abend in der vermeintlichen Oligarchenvilla auf Ibiza, der Ex-­Vizekanzler Heinz-Christian Strache zu Fall brachte, war keine „b’soffene G’schichte“, wie von dem Ex-FPÖ-Chef gern behauptet wird. Deshalb werden Obermaier und Obermayer in einem am Donnerstag erscheinenden Buch jetzt ausführlich. „Wir haben im Buch weitere Passagen verwendet“, verraten sie vorab im Profil-Interview. In Die Ibiza-Affäre soll zu lesen sein, was Strache in der Nacht im Juli 2017 auf der Baleareninsel wirklich sagte.

Problematische Dinge, noch ehe viel getrunken wurde

Denn die Öffentlichkeit hat lediglich Ausschnitte des siebenstündigen Treffens mit der Fake-Oligarchin zu sehen bekommen: „Wir machen das auch deswegen, weil uns im Nachgang gestört hat, dass Strache und Gudenus so tun, als hätten sie sich eh nur während der auf Video gezeigten knapp sieben Minuten ein wenig danebenbenommen“, erklärt Obermayer über das Buch: „Das entspricht schlicht nicht den Tatsachen.“ Strache habe schon „problematische Dinge“ gesagt, ehe er viel getrunken habe. Es sei kaum über Privates gesprochen worden: „Es ging fast die ganze Zeit ums politische Geschäft der FPÖ und das angebliche Geld der Oligarchennichte.“

Wer hinter dem Ibiza-Video steckt, wollen die beiden SZ-Journalisten aus Quellenschutzgründen freilich weiterhin nicht verraten. Aber dafür räumen sie im Buch mit einem hartnäckigen Gerücht zu dem Video auf: „Es gibt keine sexuellen Handlungen, noch nicht mal Baggerversuche.“ Und: „Es ist auch niemand zu sehen, der in der Ibiza-Villa Drogen nimmt.“

Die Autoren: "Jeder 'normale' Politiker hätte den Tisch verlassen"

Profil“ sprach mit den beiden Ibiza-Aufdeckern von der „Süddeutschen Zeitung“.

  • Bastian Obermayer über Gerüchte über Sexszenen: „Es gibt keine sexuellen Handlungen, noch nicht mal Baggerversuche. (…) Und es ist niemand zu sehen, der in der Villa Drogen nimmt.“
  • Frederik Obermaier über Veröffentlichung des gesamten Videos: „Aus einer menschlichen Neugierperspektive kann ich verstehen, dass manche mehr vom Video sehen wollen. Aber mit dem, was gezeigt wurde, liegen meines Erachtens ohnehin viele Ansatzpunkte für Nachforschungen auf dem Tisch. Und wir haben jetzt im Buch weitere Passagen verwendet.“
  • Obermaier über die „b’soffene G’schicht“: „Herr Strache hat offenkundig sehr wohl verstanden, worum es bei dieser Unterhaltung ging (…). Tatsache ist, dass Strache schon am Anfang des Abends problematische Dinge sagte, und da hatte er noch nicht viel getrunken.“
  • Obermayer über Tajana Gudenus: „An einer Stelle schaut sie direkt in die Kamera, so als hätte sie etwas entdeckt.“
  • Obermayer über Lockvogel: „Sie wollte Strache dazu bringen, dass er etwas Illegales verspricht. Aber bei einem gesetzestreuen Politiker funktioniert das eben nicht. (…) Jeder ‚normale‘ Politiker würde den Tisch verlassen.“

 

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