Nach Wahlen

Jetzt startet Kanzler-Duell

04.03.2013


Wie Spindelegger Nummer eins werden will. Wie Faymann Stärkster bleiben soll.

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Nach dem roten Wahltriumph in Kärnten und der schwarzen Absoluten in Niederösterreich geht es für Werner Faymann und Michael Spindel­egger ab jetzt um die „Mutter aller Wahlschlachten“ – die Nationalratswahl.

Und hier kündigt sich nun ein beinhartes Duell um die Kanzlerschaft an.
Denn die ÖVP glaubt erstmals seit Langem wieder, eine realistische Chance auf Platz eins zu haben: Die ÖVP will bei der Landtagswahl am 5. Mai Salzburg wieder schwarz färben und damit „einen echten Turbo für die Nationalratswahl“ erhalten, sagt ein VP-Stratege.

Zudem bauen die Schwarzen nun auf eine Steuerreform – sie wollen eine Familienentlastung propagieren und auf einen Schwerpunkt „Wirtschaft und Arbeitsplätze“ setzen.

Die SPÖ wiederum ist hinter den Kulissen zuversichtlich, dass Salzburgs SP-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller Nummer eins bleibt.

Faymann setzt auf „Reichensteuern“
SP-Kanzler Faymann will sich jedenfalls nicht beirren lassen und ab jetzt auf eine klare „Gerechtigkeitskampagne“ setzen.

Die SPÖ wird auf Bildung, Pflege, Reichensteuer und Arbeitsplätze setzen.
Die Roten wollen mit ­einem „Klassenkampf“ gewinnen. Das SP-Kalkül: Auf diese Art auch FPÖ und Frank Stronach nicht allzu viele Proteststimmen zu überlassen.
Bis zur Landtagswahl am 5. Mai wird sich der Ton in der Koalition damit freilich noch massiv verschärfen. Danach geht es nur noch um das Duell um den Kanzler.

ÖSTERREICH: Wieso fühlen Sie sich durch die Absolute von Pröll bestärkt?
Michael Spindelegger: Erwin Pröll hat bewiesen, wie stark er mobilisieren kann. Niederösterreich wird im kommenden Herbst ein Schlüsselland für die Volkspartei. Wer hier erfolgreich ist, legt den Grundstein für einen bundesweiten Erfolg.

ÖSTERREICH: Die VP will in Salzburg Erste werden. Ist das realistisch?
Spindelegger: Wilfried Haslauer ist ein besonnener Sachpolitiker. Nach den Erfahrungen mit Burgstaller ist er eine spannende Alternative! Die SPÖ hat dort in den vergangenen Jahren nur Ankündigungen gemacht, aber nichts umgesetzt. Auf der einen Seite gegen Spekulanten wettern und dann selber beim Zocken erwischt zu werden, das werden die Wähler nicht goutieren.

ÖSTERREICH: Sie wollen nach der Wahl Kanzler werden. Wie soll das Kanzlerduell gegen Faymann ausschauen?
Spindelegger: Die VP beweist mit den Ergebnissen, wie stark sie in der Bevölkerung verankert ist. Wir sind mit unserem Kurs, der für Besonnenheit, Vertrauen und Sachlichkeit steht, näher bei den Menschen als jene, die viel ankündigen und wenig umsetzen. Selbstverständlich werden wir den Anspruch auf den Kanzler stellen. Wir kommen diesem Ziel auch immer näher.

ÖSTERREICH: Wie ernst nehmen Sie nun Stronach für den Nationalratswahlkampf? Wäre er ein möglicher Koalitionspartner?
Spindelegger: Wahltag ist Zahltag. Heute bereits über Koalitionen zu spekulieren ist unzulässig.

ÖSTERREICH: Ab jetzt herrscht Dauerwahlkampf?
Spindelegger: Im Gegenteil. Ich will eine Reform der Wehrpflicht, die Wirtschaft weiter stärken und ein Nulldefizit 2016.

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