In Festrede

Literat schießt gegen Jörg Haider

24.04.2018

Winkler wiederholte seine Forderung, die Urne Jörg Haders in eine Gefängniszelle zu verlegen.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/Fotomontage
Zur Vollversion des Artikels
Eine Festrede des Kärntner Literaten Josef Winkler hat am Dienstag für Aufregung gesorgt. Beim Festakt zum 500-Jahr-Jubiläum der Schenkung Klagenfurts an die Landstände wiederholte er seine Forderung aus dem Jahr 2009, die Urne des ehemaligen freiheitlichen Landeshauptmannes Jörg Haider in eine Gefängniszelle zu verlegen. Vertreter der FPÖ Kärnten sprachen in einer Aussendung von "Hasstiraden".
 

Verlegung der Urne gefordert

Winkler hatte in seiner Rede unter anderem die Errichtung des Wörtherseestadions und die Verfehlungen um die Hypo gegeißelt. Besonders aufs Korn nahm er Vertreter der FPÖ, bis er schließlich bei Haider landete. Er sei für eine Verlegung der Urne, "denn es könnte ja sein, dass er wie ein Phönix aus seiner Asche steigt und wieder sein Unwesen treibt und als blaues Wunder verkauft, denn schon zu Lebzeiten hat er öfter gesagt: Ich bin weg! Ich bin wieder da! Ich bin wieder weg! Und gleich wieder da! Einbalsamieren! Ausbalsamieren! Einbalsamieren! Ausbalsamieren!"
 

FPÖ und Team Kärnten entsetzt

Der 3. Landtagspräsident, der freiheitliche Josef Lobnig, verließ an dieser Stelle den Saal, Parteikollegen zeigten sich nach der Veranstaltung in einer Aussendung "entsetzt": "Es ist pietätlos, auf übelste Weise einen verstorbenen Landeshauptmann zu attackieren, zu beschimpfen und durch den Dreck zu ziehen." Durch den Auftritt Winklers sei die 500-Jahr-Feier "massiv beschädigt und das Image von Klagenfurt auf jeden Fall ramponiert" worden.
 
Kritik kam auch von Team Kärnten-Landesparteiobmann Gerhard Köfer: Eine kritische Auseinandersetzung mit dem verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider müsse jedenfalls möglich sein, "doch der Kärntner Schriftsteller Josef Winkler hat heute den Bogen des Erträglichen einmal mehr weit überspannt und jede Grenze von Anstand und gutem Geschmack maßlos überschritten."
 
Zur Vollversion des Artikels