SPÖ-Absolute im Burgenland

Doskozil schafft rotes Wunder

25.01.2020

Die ÖVP legte etwas zu, die FPÖ stürzte ab und die Grünen stagnierten. SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil feiert den größten SPÖ-Wahlsieg seit 2005. Am Landtags-Einzug gescheitert sind die Neos und die Liste Burgenland.

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Eisenstadt/Wien. Es ist ein kleines Bundesland, aber der Wahlsieg ist groß: Die SPÖ von Hans Peter Doskozil fuhr am Sonntag den ersten Wahltriumph der SPÖ seit Jahren ein. Erstmals seit 2005 (damals auch im Burgenland) errang eine sozialdemokratische Partei die absolute Mehrheit. Die SPÖ kann mit 19 Mandaten allein regieren – doch wird es ein Gesprächsangebot an alle Parteien geben, wie der Wahlsieger am Abend betonte.
 
© apa
 

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Doskozil konnte seinen 
Triumph nicht fassen

Unfassbar. Doskozil konnte an den Sieg zunächst gar nicht glauben. Er trat schon vor 17 Uhr mit seiner Freundin und Verlobten Julia vor die Kameras. „Ich kann nicht fassen, dass wir überhaupt in die Nähe der absoluten Mehrheit kommen“, sagte er mit seiner heiseren Stimme. Den Wahlsieg konnte er einfahren, obwohl er nach einer Kehlkopfoperation stark gehandicapt war. Und: Doskozils eigenständiger Kurs, mit dem er sich immer wieder von der Bundes-SPÖ abgegrenzt hatte, wurde eindrucksvoll bestätigt.
 
© APA/HERBERT P. OCZERET
 
Der Burgenländer erhebt ja in der Sozialpolitik prononciert linke Forderungen (Mindestlohn, Pflegegehalt), in Sachen Sicherheit und Migration gilt er aber als Rechtsausleger.
 

In Eisenstadt jubelte ­Rendi-Wagner gerne mit

Feier. Jedenfalls wurde der Burgenländer gefeiert: SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner war nach Eisenstadt geeilt, bejubelte das „sensa­tionelle Ergebnis“. Es sei ein „guter Tag für die Sozialdemokratie“, sagte Rendi. Die Wahl zeige, „wenn man geeint und entschlossen wahlkämpft, ist auch ein sozialdemokratischer Wahlsieg möglich“. Daran will sich Rendi-Wagner ein Beispiel nehmen.
 
© APA/ROBERT JAEGER
 

ÖVP kann zulegen, Grüne nur mit leichtem Plus

Die ÖVP wiederum mit dem Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner gewinnt ganz leicht dazu und kann mit einem Plus von mehr als 1,5 Punkten wieder über die 30 % springen. ÖVP-Chef Sebastian Kurz, der sich selbst im Wahlkampf engagiert hatte, ist zufrieden: „Mit den Zugewinnen im Burgenland verzeichnen wir die siebente erfolgreiche Landtagswahl in Folge“, so Kurz.
 
© APA/ROBERT JAEGER
 
FPÖ-Fall. Während die Roten jubeln, zahlt der blaue Koalitionspartner Doskozils, FP-Chef Johann Tschürtz, einen bitteren Preis.
 
Die Grünen hingegen erreichen nur ein ganz kleines Plus, auch wenn sie das beste Ergebnis im Burgenland bisher erreichten. Damit blieben sie eindeutig hinter den Erwartungen, Parteichefin Regina Petrik hatte ein drittes Mandat und Rot-Grün angepeilt.
 
Gescheitert an der Landtagshürde sind die Liste Burgenland und die Neos, die sogar unter 2 % bleiben.()
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