SPÖ stürzt ab - Debakel für FPÖ

Kurz-Triumph bei Steirer-Wahl

24.11.2019

Die ÖVP gewinnt die steirische Landtagswahl haushoch – SPÖ und FPÖ verlieren massiv.

Zur Vollversion des Artikels

This browser does not support the video element.

Zur Vollversion des Artikels

Sebastian Kurz und Hermann Schützenhöfer hatten gestern auf ihrer Wahlparty in Graz alle Mühe, sich Gehör zu verschaffen – die ÖVP-Fans wollten ihren Jubel schlicht nicht unterbrechen. Mit 36 % (Hochrechnung inkl. Briefwahl-Stimmen) ging die ÖVP nach 15 Jahren erstmals wieder in der Steiermark als Erste durchs Ziel.

Vorläufiges Endergebnis inkl. Wahlkartenprognose

 

Wahlsieger: Die ÖVP jubelt über "historischen Erfolg"

„Bei der letzten Wahl gab es drei fast gleich starke Parteien“, sagte ein zu Tränen gerührter Hermann Schützenhöfer (ÖVP) in seiner Ansprache: „Jetzt haben wir den Rückstand zur SPÖ in einen Vorsprung von über 10 Prozentpunkten ausgebaut.“
Und fast 20 Prozentpunkte liege man jetzt vor der FPÖ. Der Erfolg habe bedeutend mit „dem Rückenwind aus Wien“ zu tun, bedankte sich Schützenhöfer beim nach Graz gereisten ÖVP-Chef Sebastian Kurz. In Sachen Koalition erklärte der amtierende Landeschef im oe24.TV-Interview mit allen Parteien sprechen zu wollen – zuerst mit der SPÖ.

SPÖ und FPÖ stürzten bei Steiermark-Wahl massiv ab

Steinerne Mienen indes in der steirischen SPÖ-Zentrale. Die Roten verloren den ersten Platz und rasselten auf 22,9 % (–6,4) runter. Allerdings: ein besseres Ergebnis als bei der Nationalratswahl im September (21,2 %).
Auf der Wahlparty war man sich einig, dass es nicht an Spitzenkandidat Michael Schickhofer und seinem Wahlkampf gelegen habe.

Die zahlreichen Strache-Affären haben die FPÖ bis in die Steiermark verfolgt: Die Blauen krachten dort am Sonntag auf 17,3 % runter – ein Minus von 9,4 Prozentpunkten. In Graz schaffte Mario Kunaseks FPÖ sogar nur den fünften Platz.  

Die "Kleinen": Neos drinnen, Grüne haben sich verdoppelt

Grund zum Feiern gab es für die Grünen: Sie haben sich fast verdoppelt auf 12,2 % und sind erstmals zweistellig. Die Neos schaffen es erstmals in den Landtag (5,4 %) und die KPÖ (6,1 %) legt dort in der Briefwahl-Hochrechnung ein Mandat zu. Allerdings: 14 Prozent der Stimmen werden erst am heutigen Montag ausgezählt.  (K. Fischer)

Schützenhöfer auf oe24.TV: "SPÖ ist erster Ansprechpartner"

oe24.TV: Sie sind wieder Erster. Eine Genugtuung?

Hermann Schützenhöfer: Ich würde nicht sagen Genugtuung. Ich bin sehr erfreut, dass wir dieses Ergebnis erzielt haben. Aber ja, ich habe ein paar Mal verloren und jetzt habe ich gewonnen. Das ist schon was Schönes.

oe24.TV: Wer wird denn jetzt Ihr erster Ansprechpartner für eine Koalition sein?

Schützenhöfer: Ich habe immer gesagt, wenn wir als Erster durchs Ziel gehen, ist die zweitstärkste Partei der erste Ansprechpartner. Das ist die SPÖ. Aber das heißt gar nichts, das heißt einmal, dass wir reden. Das werden wir auch mit der FPÖ tun und schauen, mit wem sich sonst noch Mehrheiten ausgehen würden.


Graz: Grüne auf Platz 1, FPÖ vor FPÖ

Die Sensation ist perfekt: Nach der Hochrechnung mit den Briefwahlstimmen liegen die Grünen in Graz auf Platz eins. Das heißt: Sie ließen mit 25,8 % in Österreichs zweitgrößter Stadt die ÖVP, die auf 25,0 % kam, hinter sich.

Aber das war nicht die einzige Überraschung des Wahlsonntags in Graz. Die SPÖ wurde richtiggehend zertrümmert, kam gar nur auf 15,2 Prozent. Sie verlor 12,8 Prozent und rutschte von Platz 1 auf Platz drei ab.

Und die KPÖ, die 12,9 Prozent der Stimmen bekam, überholte die FPÖ (12,4  %) und ist jetzt viertstärkste Partei in der steirischen Landeshauptstadt. Die FPÖ ist nur noch Fünfter.


 

Zur Vollversion des Artikels