Wien

Lehrer-Dienstrecht: Faymann will Ergebnis vor Wahl

05.07.2013

Lehrerdienstrecht: Erstmals gab es eine Annäherung in den Verhandlungen.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Bundeskanzler Werner Faymann sieht den gestern erzielten Fortschritt bei den Verhandlungen über ein neues Lehrerdienstrecht sehr positiv. "Wir brauchen die beste Ausbildung für unsere Kinder - und wir brauchen sie rasch. Die Basis dafür bildet ein modernes Dienstrecht", so Faymann. Dieses solle für motivierte Lehrer sorgen, sie durch Unterstützungspersonal von Verwaltungsarbeiten entlasten und eine faire Bezahlung sicherstellen.

Faymann-Appell an die Verhandler: "Bringen wird das jetzt ins Ziel"
Bei gutem Willen sei eine Einigung vor der Wahl möglich. Das ist für den Bundeskanzler deshalb so wichtig, denn "das Schlimmste ist Stillstand für die nächsten Jahre". Er selbst werde sich deshalb in den nächsten Tagen verstärkt in die Gespräche mit dem Koalitionspartner einbringen: "Die Verhandlungen machen keine Sommerferien", so Faymann.

Der Bundeskanzler ist erfreut, dass sich auch Teile der Lehrergewerkschaft positiv zu den Vorschlägen der Dienstgeberseite geäußert haben. Er bedankt sich außerdem ausdrücklich für die breite Zustimmung zum vorliegenden Entwurf, die über die Parteigrenzen hinweggeht und "die Chancen auf eine gemeinsames gutes Ergebnis erhöhen".

Lehrern winkt GehaltsPlus von 90.000 Euro

Am Freitag – unmittelbar vor Verhandlungsbeginn mit den Lehrern – hat auch Finanzministerin Maria Fekter ihre Berechnungen zu dem Verhandlungsangebot der Regierung vorgelegt.

11,6 Milliarden: Demnach kostet das Regierungsangebot vom Start 2015 bis vom Vollausbau 2054 aufsummiert 11,6 Milliarden Euro. Pro Jahr wären das rund 300 Millionen Euro – das ist deutlich mehr als die von Schmied genannte Zusatzbelastung von 175 Millionen Euro pro Jahr.

Gehaltsplus: Für den einzelnen Lehrer bietet das Modell enorme Vorteile: Fekter errechnete ein Gehaltsplus über den gesamten Lebensverdienst hinweg von 90.000 Euro. Oder anders gesagt: Jahr für Jahr würden Lehrer um 2.000 Euro mehr verdienen als jetzt. Keine Rede also von den Verlusten, die die Lehrer-Gewerkschaft an die Wand gemalt hatte.

■ Gewerkschaftsmodell: Dieses komme, so Fekter, wesentlich teurer: Schmied ging von 534 Millionen Euro pro Jahr aus.

■ Neue Gehälter: Das Einstiegsgehalt soll für alle Lehrer bei 2.420 Euro brutto bei einer Unterrichtsverpflichtung von 24 Stunden liegen. Dabei sollen sich Klassenvorstände (und de facto damit alle Volksschullehrer) sowie Mentoren eine Stunde ersparen.

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel