Wien-Wahl

Letzte Wien-Umfrage sieht SPÖ klar vorn - und eine bärenstarke FPÖ

26.04.2025

oe24 hat die letzte Umfrage vor der Wien-Wahl. Kommt es zu einer Überraschung auf der letzten Metern?

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Die Lazarsfeld Gesellschaft hat für oe24 eine Woche vor der Wahl die Stimmung erhoben (845 Befragte vom 17. bis 20. 4.). Demnach ist der Platz 1 für die SPÖ trotz kleiner Verluste gebucht - und die FPÖ dürfte sich im Vergleich zu 2020 mehr als verdreifachen.

Das war die Stimmung eine Woche vor der Wahl

 

Doch gehen wir in die Details: Eine Woche vor der Wien-Wahl errechnete Lazarsfeld für die SPÖ einen Wert von 37 %. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als noch vor zwei Wochen. Michael Ludwigs Rote sind damit doch einige Punkte vom erklärten Wahlziel "rund um die 40-%-Marke" entfernt, 2020 hatte Ludwig auf 41,6 % zulegen können. Dass die SPÖ ein im Finale Mobilisierungsproblem hat, ist kein Wunder: Sie steht schon lange als Nr. 1 fest. Aber es könnte auch sein, dass diese Umfrage die SPÖ-Wählerinnen und -Wähler aufrüttelt.

So ein Ergebnis wäre zwar bitter für die SPÖ, weil Ludwig mit den NEOS nicht alleine weiterregieren könnte - zusammen mit Grünen und ÖVP hätte die SPÖ aber durchaus eine Mehrheit.

FPÖ kann sich verdreifachen

Die FPÖ hingegen kann von einem satten Zugewinn ausgehen, Lazarsfeld berechnete sie zu Wochenbeginn mit 23 % - das ist zwar ein Punkt weniger als noch vor zwei Wochen, doch vor fünf Jahren war Dominik Nepp noch bei 7 % gelegen, er kann sich also mehr als verdreifachen. Allerdings: Von dem von Strache 2015 erreichten 31 % ist Nepp weit entfernt.

Die Grünen haben mit ihrer unscheinbaren Spitzenkandidatin Judith Pühringer auf einmal Chancen, an ihr 2020er-Ergebnis von 14,8 % heranzukommen: Aktuell halten sie bei 13 %, ein Punkt mehr als noch vor zwei Wochen. Sie versuchen mit ihrem Nein zu Lobautunnel rote Stimmen zu holen. 

Auch die ÖVP kann im Vergleich zur letzten Umfrage ein bisschen zulegen (+1). Am Ende bleibt aber für Karl Mahrer ein enormer Absturz von 20,3 %, die Gernot Blümel 2020 hatte, auf aktuell 11 %. Ein enormer Absturz.

Allerdings: Mit beiden - Grünen und ÖVP - könnte Michael Ludwig künftig sehr wohl eine Koalition bilden: SPÖ und Grüne kämen zusammen auf 54 Mandate, mit der ÖVP wären es 52 - bei 100 Mandaten im Gemeinderat. 

Neos drohen, aus der Regierung zu fliegen

Das ginge sich im Fall der derzeit mitregierenden NEOS nicht aus. Aktuell kommen die Pinken mit Bettina Emmerling auf 9 %. Das ist zwar ein Plus zu 2020 von 1,5 Prozentpunkten. Die Verluste der SPÖ kompensieren können die NEOS nicht: Zusammen kommen SPÖ und NEOS demnach auf 49 Mandate im Wiener Gemeinderat. Was bedeutet, Ludwig müsste entweder einen weiteren Koalitionspartner dazunehmen - oder entweder mit ÖVP oder den Grünen zusammenarbeiten.

Die FPÖ ist aus dem Koalitionsspiel: Ludwig, Grüne und NEOS lehnen eine Koalition mit ihr ab, mit der ÖVP hat Nepp keine Mehrheit.  

Ludwig bei Bürgermeister-Frage

 

"Wen würden Sie für das Amt des Wiener Bürgermeisters direkt wählen?", fragte die Lazarsfeld Gesellschaft für oe24 insgesamt 845 Wienerinnen und Wiener vom 17. bis zum 20. April. Insgesamt 38 % würden Amtsinhaber Michael Ludwig direkt zum Stadtchef wählen. Ludwig liegt damit über den (hochgerechneten) 37 %, die seine Partei in derselben Umfrage erreicht - und ist damit ein Zugpferd für seine Partei.

Nepp auch über dem Parteienwert

Doch auch FPÖ-Chef Dominik Nepp liegt mit 24 % einen Punkt besser als seine Partei, die ja in der Sonntagsfrage 23 % erreicht.

Alle anderen Spitzenkandidatinnen und -Kandidaten kommen hingegen nicht einmal annähernd auf ihre Parteiwerte: ÖVP-Chef Karl Mahrer würden nur 7 % zum Bürgermeister wählen, seine Partei hingegen 11 %. Grünen-Chefin Judith Pühringer halten nur 6 % für eine geeignete Bürgermeisterin, die amtierende Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling kommt überhaupt nur auf 1 %.  

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