Aufstand der Künstler und Intrigen

Lunacek: Warum sie wirklich ging

17.05.2020

Lunacek schmiss nach herber Kritik hin. Was schließlich den Ausschlag gab.

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© APA/HELMUT FOHRINGER
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 Am Donnerstagnachmittag hatte sich Ulrike Lunacek unwiderruflich entschlossen: Nachdem Künstler tagelang harsche Kritik an ihr geübt hatten, gaben ihr ihre eigenen Parteifreunde offenbar den Rest.

Zunächst, so erzählen es grüne Insider, habe sich die Kulturstaatssekretärin von Rudolf Anschober desavouiert gefühlt, weil dieser erste Theateröffnungen - ohne sie - am Dienstag in Aussicht gestellt hatte. Tags darauf hatten dann Anschober und der grüne Vizekanzler Werner Kogler ein 700 Millionen Euro schweres Hilfspaket auch für die Kunst-und Kulturszene präsentiert - wieder ohne sie. Was sie als Zeichen empfand.

Den endgültigen Schlag versetzte ihr die grüne Kultursprecherin Blimlinger in einem Interview, in dem sie ihr die Qualifikation absprach.

Dass Lunacek davor ungeschickt kommuniziert hatte und die Wünsche und Nöte der Kulturszene offenbar nicht genügend verstanden hatte, dürfte sie freilich auch wissen.

Am Donnerstag bot sie Kogler ihren Rücktritt an, dieser nahm ihn nach einem längeren Gespräch an. Der Vizekanzler sagt in ÖSTERREICH, dass die Kritik an ihr "teils auch untergriffig" gewesen sei. Dass nicht alles gut gelaufen ist, bestreitet er freilich auch nicht.

Nicht mehr Geld für die Kulturszene von Regierung

Schaden. Lunacek dürfte sich aber auch von Finanzminister Gernot Blümel gelegt gefühlt haben, der nicht rascher Geld für die Kulturschaffenden freigemacht hatte. Und sie dürfte auch die heftigen Attacken von SPÖ und Neos teils als orchestriert empfunden haben. Sie trat aber ohne Seitenhiebe ab.

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