Über 100 Tote & Tausende Verletzte

Mega-Explosion in Beirut: Bundesheer steht bereit

05.08.2020

Auch eine österreichische Kompanie steht bereit, um im Falle einer Anforderung, dem Libanon zu helfen.

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© Bundesheer; APA/Hans Punz
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Am Tag nach den verheerenden Explosionen im Hafen von Beirut ist die Zahl der Toten nach Regierungsangaben am Mittwochnachmittag auf mindestens 113 gestiegen. Mindestens 4.000 Menschen seien verletzt worden, sagte Gesundheitsminister Hamad Hassan zu Reportern. Dutzende Menschen würden noch immer vermisst, die Suche nach Überlebenden dauere an.

Dutzende Staaten kondolierten der libanesischen Regierung nach dem Unglück und boten ihre Hilfe und Unterstützung an. Auch das österreichische Verteidigungsministerium hab bekannt, dass eine Kompanie der "Austrian Force Disaster Relief Unit" (AFDRU) aus dem ABC-Abwehrzentrum Korneuburg beim Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen der Europäischen Kommission für einen etwaigen Einsatz in Beirut eingemeldet wurde. Bei einer konkreten Anfrage könnte damit die spezialisierte Einheit des Bundesheeres binnen 24 Stunden in den Einsatzraum verlegen und dort mit den Profis für Such- und Rettungsmissionen sowie für Gefahrenstoffe tätig werden. Die Transportmaschine "Hercules" steht bereit.


"Wir sind immer bereit, wenn man uns braucht. Sollte die Anforderung von Libanon kommen und sollten die Experten der EU-Gremien unsere Truppen auswählen, so werden unsere Soldaten selbstverständlich in diesen humanitären Hilfseinsatz gehen“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Unter den Verletzten sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Paris auch mindestens 21 Franzosen. Die französische Behörde kündigte am Mittwochnachmittag an, wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Körperverletzung eine Untersuchung zu den Explosionen einzuleiten.

Durch die zwei Explosionen am Dienstag war nach Angaben der libanesischen Behörden halb Beirut zerstört oder beschädigt worden. Nach Regierungsangaben waren 2.750 Tonnen ohne geeignete Vorsichtsmaßnahmen gelagertes Ammoniumnitrat explodiert, das vor Jahren beschlagnahmt worden war. Die Substanz kann für Düngemittel oder zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden.



 

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