Tausende Euro fällig

Mega-Strafen für unwillige Eltern von "bösen Schülern"

12.05.2025

An Österreichs Schulen soll bald gelten, was in Niederösterreichs Kindergärten ab Herbst kommt: Strafen von bis zu 2.500 Euro für unwillige Eltern.

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© APA/HELMUT FOHRINGER
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Paukenschlag im Unterrichtsministerium! In Österreich wird jetzt eine bundesweite Mitwirkungspflicht für Eltern im Schulwesen diskutiert, die bei Verstößen hohe Geldstrafen nach sich ziehen kann.

Das Ministerium will rasch handeln! Alarmiert durch die Klagen von vielen Schul-Direktoren über Eltern, die sich weigern, bei Erziehungsproblemen ihrer Kinder – wie Mobbing, Gewaltätigkeiten oder Integrationsverweigerung – mit den Lehrkräften zusammenzuarbeiten. Wer nicht reden will, muss leiden, ist die Devise.

Vorbild für Mega-Strafe

Niederösterreich geht hier bereits mit einem konkreten Modell voran: Ab Herbst 2025 können Eltern von Kindergartenkindern mit Bußgeldern bis zu 2.500 Euro bestraft werden, wenn sie verpflichtende Elterngespräche ignorieren. Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) befürwortet eine bundesweite Ausweitung dieser Regelung auf Schulen.

Im Regierungsprogramm der Koalition aus ÖVP, SPÖ und Neos ist bereits ein stufenweises Sanktionssystem vorgesehen. Zunächst sollen Eltern zu verpflichtenden Gesprächen geladen werden; erst bei wiederholter Weigerung könnten Verwaltungsstrafen folgen. 

"Kampf gegen Integrationsverweigerung" 

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betont, die Maßnahme sei ein „wichtiger Baustein im Kampf gegen Integrationsverweigerung“. Es könne nicht sein, dass Eltern die Regeln der Gesellschaft ablehnten, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) verweist auf die Rechte der Lehrkräfte und die Notwendigkeit eines respektvollen Schulklimas.

Kritisch könnte gesehen werden, dass finanzielle Strafen besonders sozial schwache Familien treffen – etwa wenn Sprachbarrieren oder kulturelle Unterschiede die Kommunikation erschweren. Das Ministerium argumentiert jedoch, dass mangelnde Deutschkenntnisse keine Entschuldigung seien, da Dolmetscher hinzugezogen werden könnten.

Klar ist: Die Politik will mit jetzt dieser Initiative Druck auf „integrationsunwillige“ Eltern ausüben und gleichzeitig Pädagogen unterstützen. Ob die angedrohten Strafen tatsächlich zu mehr Kooperation führen oder auf Widerstand stoßen, wird sich in der Praxis zeigen müssen. 

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