Neos-Chefin mit Wut-Posting

Meinl-Reisinger: "Goldbarren? Geht's noch, FPÖ?"

21.11.2019

Die FPÖ bunkert Gold in Osttirol - in Zeiten der Transparenz für die Neos unfassbar.

Zur Vollversion des Artikels

This browser does not support the video element.

Zur Vollversion des Artikels

Wien/St. Jakob. Die FPÖ Wien hat Goldbarren in einem Osttiroler Bauernhaus gehortet. Das geht laut dem Nachrichtenmagazin "profil" aus Ermittlungsakten in der Causa Casinos hervor. Die Partei selbst bestätigte gegenüber der APA den auf Tresore im "Bildungsinstitut St. Jakob in Osttirol" aufgeteilten Inhalt. Über Anzahl und Wert der Goldbarren gab es keine Auskunft, da es sich um Vermögenswerte der Partei handle.

Wut-Posting

Für die Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger ist das Gold-Bunkern der FPÖ unfassbar und bringt sie auf die Palme. In einem Wut-Posting auf Facebook fragt sie empört: "Die FPÖ hortet Gold in Osttirol?! Geht's noch!?"
 

"Die FPÖ hat sich also in der Pension Enzian in Osttirol für den Tag X gerüstet. Für den Bürgerkrieg", beginnt Meinl-Reisinger ihre Rede. "Dort hat die FPÖ Goldbarren liegen. Goldbarren!"

"Geht's noch!? Geht's euch eh noch gut!?", fragt die Neos-Chefin sichtlich wütend.

Hintergrund: Das "Freiheitliche Bildungsinstitut St. Jakob in Osttirol" ist eine Vorfeldorganisation der Wiener Landespartei. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hatte in dem Bauernhaus bereits Mitte August eine "freiwillige Nachschau" durchgeführt. Dabei stieß man auch auf Tresore, die von den Beamten nicht geöffnet werden konnten. Nur vier Personen hätten Zugang, hieß es vonseiten der FPÖ, darunter Wiens Vizebürgermeister Dominik Nepp.
 
In den Tresoren, die in Nepps Anwesenheit geöffnet wurden, befanden sich wiederum versiegelte Metallkassetten. Der Schlüssel dazu soll sich laut FPÖ bei einem bereits verstorbenen Notar befinden. In einem dazugehörigen Notariatsakt, den die Freiheitlichen den Ermittlern übergaben, ist die Rede von Goldbarren. Auf eine gewaltsame Öffnung der Schatullen an Ort und Stelle verzichteten die Ermittler. Stattdessen versprach Nepp, die Behältnisse nach Wien zu überführen.
 
In dem Notariatsakt, den die Freiheitlichen den Ermittlern allerdings geschwärzt übergaben, ist die Rede von mehreren Goldbarren mit der Beschriftung "Münze Österreich, 500 g Fine Gold 999,9". Die Anzahl der Barren ist daher unklar. Zwei der Kassetten befinden sich im Eigentum des Klubs der Wiener Freiheitlichen Landtagsabgeordneten. Eine weitere Kassette gehörte wiederum der FPÖ Wien.
 

Das sagt die FPÖ

Die FPÖ-Wien stellt in einer Aussendung fest, dass die Bildung von finanziellen Rücklagen aus dem Parteivermögen ein üblicher Vorgang für Parteien ist. Anders als beispielsweise bei den Firmengeflechten der SPÖ handelt es sich dabei um eine vernünftige und wirtschaftlich nachvollziehbare Vorgehensweise.
 
Tatsache ist, dass im Zuge der Währungs- und Bankenkrise 2008, nach Warnungen der EZB und nach diversen Bankenpleiten von allen Experten angeraten wurde, bestehendes Vermögen in sicheren Werten zu veranlagen. Der damalige Ankauf von Gold wurde bei einer österreichischen Bank durchgeführt und ist ordnungsgemäß in der Buchhaltung erfasst.
Zur Vollversion des Artikels