Hattmannsdorfer

Minister kontert ÖGB-Vorstoß: "Keine neuen Feiertage erfinden"

18.10.2025

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) erteilt der ÖGB-Forderung, wonach Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, am nächsten Arbeitstag nachgeholt werden sollen, eine klare Absage. Er will keine neuen Feiertage „erfinden“. Auch die Wirtschaftskammer hält dagegen. 

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Die nächsten Feiertage (Nationalfeiertag, Allerheiligen) fallen auf ein Wochenende. Wie von oe24 berichtet, fordert der ÖGB nun, dass Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, am nächsten Arbeitstag nachgeholt werden. Denn allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern stehe „ein fairer und gleicher Zugang zu Erholungszeiten und Freizeit“ zu, argumentierte der Gewerkschaftsbund gegenüber oe24.

Jetzt gibt es allerdings heftigen Gegenwind. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) erklärt gegenüber oe24: „Zeiten, in denen wir vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen stehen, sind sicher keine Zeiten, in denen wir darüber nachdenken sollten, neue Feiertage zu erfinden.“ Der Minister verweist zudem darauf, dass „in keinem anderen Land Europas die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden so deutlich zurückgeht wie in Österreich“. Für Hattmannsdorfer sei klar, dass Österreich wettbewerbsfähig bleiben müsse und Arbeitsplätze sowie Einkommen gesichert werden müssen.

Minister: Feiertagsarbeit soll wieder steuerfrei werden

Der Wirtschaftsminister hält aber fest: „Wer an Feiertagen arbeitet, übernimmt Verantwortung – für andere, für unser Land. Vom Pflegeheim bis zur Backstube sorgen diese Menschen dafür, dass das Leben nicht stillsteht.“ Daher sei für ihn auch klar: „Wer an Feiertagen arbeitet, soll das dafür zustehende Entgelt steuerfrei erhalten – weil sich Leistung lohnen muss.“

WKÖ: „Wirtschaftsfeindlich“ und „kurzsichtig“

Auch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) kann mit dem ÖGB-Vorstoß wenig anfangen. „Wer mehr Feiertage fordert, nur weil einer auf das Wochenende fällt, sucht schnellen Applaus, aber keine Lösung“, heißt es aus der WKÖ gegenüber oe24. „In Zeiten, in denen das Arbeitsvolumen sinkt und immer mehr Fachkräfte fehlen, ist diese Forderung wirtschaftsfeindlich“, so die Wirtschaftskammer. Und: „Sie ist zudem enorm kurzsichtig und schadet unserer Zukunft. Österreich liegt jetzt schon bei Urlaub und Feiertagen im europäischen Spitzenfeld. Wir müssen alles daran setzen, Österreichs Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und daher setzen wir weiter auf gut durchdachte Lösungen statt auf Symbolpolitik.“ 

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