"Wünsche niemandem den Tod"

Wut-Post: Kabarettist rechtfertigt sich

19.04.2018

Leo Lukas (59) wünschte FPÖ-Legende in Facebook-Posting den Tod.

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© APA/HERBERT PFARRHOFER
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Für große Aufregung sorgte ein Posting des steirischen Kabarettisten Leo Lukas (59). Er wünschte FPÖ-Stiftungsrat Norbert Steger in einem Facebook-Posting den Tod. FPÖ-Klubomann Johann Gudenus reagiert entsetzt, Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz Christian Strache (FPÖ) plädieren für eine Versachlichung der Diskussion.

Lukas schreibt auf Facebook: " Und an Hrn. Steger gerichtet, ganz persönlich: Komm geh einfach sterben. Es wäre besser für uns alle, auch für deine eigenen Kinder." Der Grund für sein Posting dürfte die von Steger angekündigte Entlassung von ORF-Auslandskorrespondenten sein. Auf den Facebook-Eintrag des Kabarettisten hin, brach eine Diskussion aus, in die sich sogar der ORF-Chef Wrabetz einschaltete.

Nun rechtfertigt sich Leo Lukas auf Facebook: "Ich wünsche niemandem den Tod, und habe auch noch nie jemandem den Tod gewünscht. Das widerspräche allen meinen Überzeugungen. Leben und leben lassen war immer meine Devise, und wird es immer bleiben, auch gegenüber politischen Gegnern."

 

Eintrag nachts verfasst oder Laptop gehackt?

Leo Lukas speicherte den Text über Steger offenbar als Entwurf auf Facebook. Wie es zur Veröffentlichung kam, könne er sich kaum erklären. Sein Laptop könnte gehackt worden sein: "Daher dachte ich nach: Wie konnte das passieren? Eine Erklärung wäre, dass jemand meinen Account gehackt und nebenbei auch gleich meinen Laptop gekapert hätte, speziell die im Entwurf-Verzeichnis benachbarten Dateien, aus denen die Textbausteine stammen."

In einem langen Posting beschreibt er seinen möglichen Zustand beim Verfassen seiner Zeilen: "Eher könnte ich spätnächtens bzw. frühmorgens, dem Harndrang folgend, wieder aufgestanden sein, mich nochmals an den Laptop gesetzt, die Formulierungen im Schlaf- und Alkoholdusel durcheinander gebracht und das Endergebnis abgesetzt haben."

Er rechtfertigt sich, niemandem den Tod zu wünschen. "Das widerspräche allen meinen Überzeugungen. Leben und leben lassen war immer meine Devise, und wird es immer bleiben, auch gegenüber politischen Gegnern", fügt er hinzu. 

Seine kontroversielle Aussage: "Geh einfach sterben", erklärt er mit der wienerischen und steirischen Umgangssprache, nach denen der Satz sinngemäß bedeute "Gib eine Ruhe, und genieße lieber deinen Lebensabend."

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