Super-Wahltag

NÖ: Pröll vor Sprung zu neuer "Absoluter"

01.03.2013


Niederösterreichs Landesfürst Erwin Pröll könnte vor seiner 3. Absoluten stehen.

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5.000 verzückte Pröll-Fans feierten ihr Idol Donnerstagabend im St. Pöltner VAZ. Kein Wunder, Pröll dominierte NÖ nach Belieben: Trotz Wohnbau­geld-Spekulationen und Frank Stronach steht der 66-Jährige morgen bei der NÖ-Landtagswahl vor seiner dritten absoluten Mehrheit.

Denn in NÖ reichen bereits 48,5 % für die absolute Mehrheit. Gekonnt malt Pröll die Lage im Bund an die Wand: Unklare Mehrheiten möge man NÖ bitte ersparen.

Dabei schien das Antreten des Milliardärs Frank Stronach die ÖVP erstmals seit 1998 (!) unter die 50%-Marke zu drücken. Doch das Duell motivierte auch ÖVP-Anhänger zu Höchstleistungen: „Wir setzen uns zur Wehr, Herr Milliardär“, so Pröll.

SPÖ bis Grüne im Schatten des VP-Stronach-Duells
Stronach, der das Wahlkampf-Finale am Freitagabend in St. Pölten absolvieren wollte, ist der Sprung in den Landtag sicher. Ob er der ÖVP die ­Absolute abjagen kann, ist laut letzten Umfragen eher ungewiss.

Und die anderen Parteien? Vor allem die SPÖ von Sepp Leitner kam angesichts des Pröll-Stronach-Duells völlig unter die Räder. Dazu kamen peinliche Pannen wie die Unterstützung von Ex-SPÖ-Innenminister Karl Schlögl für – Erwin Pröll.

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Schlögl: "Pröll hat einiges Gutes für das Land getan"

ÖSTERREICH: Haben Sie mit der ÖVP abgesprochen, dass Ihre „Stimme zu Pröll“ abgedruckt wird?
Karl Schlögl: Ja, das war abgesprochen. Ich habe den Satz bei einer Veranstaltung so gesagt, und dazu stehe ich auch. Aber ich werde natürlich SPÖ wählen, ich habe noch nie etwas anderes gewählt.

ÖSTERREICH: Warum wollen Sie, dass Landeshauptmann Pröll bestätigt wird?
Schlögl: Ich habe Respekt vor seinen Leistungen. Ich finde, Pröll hat einiges Gutes für das Land getan. Ich bin ein Großkoalitionär und die Sozialdemokratie hat immer vieles mitgetragen. Außerdem war das auch ein klares Signal gegen Newcomer wie Frank Stronach.

ÖSTERREICH: Wie waren die Reaktionen in der SPÖ?
Schlögl: Es hat manche Verunsicherung gegeben, das ist mittlerweile ausgeräumt. Ich bin in bestem Kontakt mit Parteichef Sepp Leitner und Landesgeschäftsführer Günter Steindl.

Filzmaier: "Stronach Zünglein an der Waage"

ÖSTERREICH: Welche Rolle spielt Stronach bei NÖ-Wahl?
Peter Filzmaier: Es ist eine Partei mehr, die die Absolute für die ÖVP erschwert. Aber durch den Wahlkampf hat Stronach Pröll geholfen, weil das inszenierte Duell das ist, was sich die ÖVP für die Mobiliserung der eigenen Anhänger gewünscht hat.

ÖSTERREICH: Wie sehen Sie die Situation in Kärnten?
Filzmaier: Für Stronach ist es riskant, wenn Köfer in Kärnten ein besseres Ergebnis schafft als er in NÖ. Es besteht aber die Chance, politisch mehr Einfluss zu haben und das Zünglein an der Waage zu sein.

(knd, prj)

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