Krüppellied-Poster

ÖVP und FPÖ schießen gegen Kern-Berater

20.08.2017

Blau und Schwarz wetterm gegen Kern-Berater.

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© APA/HERBERT NEUBAUER
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Nach dem gefeuerten Wahlkampf-Berater Tal Silberstein schießt sich die ÖVP auf den nächsten SPÖ-Mitarbeiter ein. Paul Pöchhacker, der für die Umfrage-Analyse zuständig ist, wird ein Tweet aus dem Präsidentschaftswahlkampf vorgeworfen. Darin hatte er dem nach einem Unfall behinderten FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer Helmut Qualtingers "Krüppellied" gewidmet, sich danach aber entschuldigt.

Mehr dazu: Krüppellied-Poster wird Silberstein-Nachfolger

Kritik am Einsatz Pöchhackers kommt etwa von Barbara Krenn, welche die ÖVP-Liste in der Steiermark anführt. Auf Facebook schrieb die Gastronomin, die im Rollstuhl sitzt: "Ich habe dieses Posting damals als vollkommen jenseitige Aussage und sehr verletzend empfunden. Dass solche Aussagen jetzt jemanden für Höheres qualifizieren, ist schwer zu verdauen." Sie glaubt allerdings daran, "dass Menschen sich ändern können und hoffe schwer, dass das in diesem Fall auch so ist".

In der SPÖ-Zentrale versuchte man zu beruhigen. "Das war ein Fehler, der Mitarbeiter hat damals den Tweet sofort wieder gelöscht und sich entschuldigt", hieß es dort auf APA-Anfrage. Neu im Team sei Pöchhacker nicht, es handle es sich um ein "Urgestein" in der Partei. Zudem sei er nach dem Tweet nicht im Präsidentschaftswahlkampf des damaligen SPÖ-Präsidentschaftskandidaten Rudolf Hundstorfer involviert gewesen, der sich persönlich bei Hofer entschuldigt hatte.

Auch FPÖ beschäftigt sich mit SPÖ-Berater
Auch der FPÖ lässt das Wahlkampf-Team der SPÖ keine Ruhe. "Mit Erstaunen habe ich die Berufung von Paul Pöchhacker ins Wahlkampfteam von (Bundeskanzler Christian, Anm.) Kanzler Kern zur Kenntnis genommen", meinte Kickl. Es sei mehr als erstaunlich, dass der SPÖ-Obmann ausgerechnet jenen Mitarbeiter in sein Team hole, der im Präsidentschaftswahlkampf mit einem "abfälligen Posting über Behinderte" negativ aufgefallen sei. Es liege nun an Kern zu erklären, warum er ihn mit einem Managerposten belohne, forderte Kickl ein Statement des Kanzlers.

 

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