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Nächste Grünen-Chefin Gewessler ist für Aufrüstung der EU
10.04.2025In der ZiB2 war am Donnerstag die neue Grünen-Chefin Leonore Gewessler zu Gast.
Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die frühere Klimaministerin Leonore Gewessler tritt die Nachfolge von Werner Kogler an der Spitze der Grünen an. Am Mittwoch hatte die gebürtige Steirerin ihre Kandidatur bekannt gegeben. Nachdem die mögliche Konkurrenz in Person von Ex-Justizministerin Alma Zadic und dem oö. Grünen-Chef Stefan Kaineder abgewunken hat, wird es wohl ein Durchmarsch für die ehemalige Ministerin.
Gewessler will jetzt mehr zuhören
Bei Marie-Claire Zimmermann sagte Gewessler, dass die Grünen deshalb Wahlen verloren hätten, weil sie "zu wenig zugehört" hätten. Im Regierungsbetrieb sei da einiges verloren worden, gab sie zu. Auch die Grünen müssten angesichts des Trump-Chaos neue Antworten finden: "Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, dass wir Teil der EU sind."
US-Tech-Riesen ins Visier nehmen, kein Mercosur
Gewessler will jetzt als Antwort auf Trump Konzerne wie Apple oder Google ins Visier nehmen. Freihandel sei zwar gut, aber bei Mercosur "stehe ich klar auf der Seite der Bauern."
EU "soll sich stärker aufstellen"
Die Aufrüstung der EU sieht sie positiv: "Wir müssen uns stark genug aufstellen, um den Frieden zu erhalten." Doch erstaunlich für eine Partei, die aus der Friedensbewegung entstanden ist.
Gewessler will einfacher mit den Menschen kommunizieren, etwa im Wirtshaus: "Wir können uns nicht nur darauf verlassen, dass Dinge im Hörsaal funktionieren." Sie habe bereits eine Einladung einer Wirtin bekommen, bei ihr eine Diskussionsveranstaltung abzuhalten.
Angesprochen auf die schlechten Umfragewerte, sagte Gewessler, sie habe bei ihrer Kandidatur an ihre beiden Nichten gedacht, die eine bessere Zukunft haben sollen: "Genau deshalb werde ich unterwegs sein, zuhören und Vertrauen zurückgewinnen."