Heftiger Seitenhieb
Polit-Wirbel: Bures gibt SPÖ-Männern Schuld an Absturz
20.10.2025Historisch schlechte Umfragewerte setzen die SPÖ unter Druck. Doris Bures fordert nach Jahren in der Opposition nun klare, gemeinsame Ziele – und nimmt auch Parteichef Andreas Babler in die Pflicht.
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Die SPÖ steckt in einer schweren Krise: Aktuell liegt die Partei laut Umfragen bei nur 17 bis 19 Prozent. Zum Vergleich: Die FPÖ kommt derzeit auf rund das Doppelte.
„Wir können nicht zur Tagesordnung übergehen – und das tun wir auch nicht“, sagte Doris Bures. Nach Jahren in der Opposition brauche es Gestaltungswillen, Geschlossenheit und Stabilität. Sie betonte, die Sozialdemokratie müsse wieder „gemeinsame Ziele“ verfolgen, um das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen.
Appell mit deutlichen Worten
In Richtung ihrer männlichen Parteikollegen fand Bures klare Worte. Laut dem Kurier erklärte sie: "Es ist schon interessant: Es sind immer Männer, die sich öffentlich zu Wort melden."
„Wir brauchen in der SPÖ ernsthaften Gestaltungswillen, Geschlossenheit und Stabilität – und bei den Männern ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit.“
Mit diesem Seitenhieb sprach sie offen an, dass interne Spannungen und persönliche Eitelkeiten der Sozialdemokratie zuletzt geschadet hätten.
Babler bleibt ohne Konkurrenz
Der Druck auf Parteichef Andreas Babler wächst damit weiter. Der 51-Jährige ist beim Bundesparteitag im März der einzige Kandidat für den Vorsitz – echte Konkurrenz hat er also nicht. Bei seiner Wahl 2023 in Graz erhielt er knapp 89 Prozent der Delegiertenstimmen.
Laut Bures würde eine geschlossene und stabile Regierungsarbeit auch Babler stärken: „Wenn wir ein konsolidiertes Budget im Bund schaffen und gute Regierungsarbeit leisten, dann wird sich das im März auch am Bundesparteitag zeigen.“
Uneinigkeit in Sachfragen
Innerhalb der Partei sorgt Babler immer wieder für Diskussionen – vor allem mit wirtschaftspolitischen Forderungen. Bures stellt dabei klar, dass bestimmte finanzielle Maßnahmen aktuell „nicht finanzierbar“ seien. Sie forderte stattdessen, dass in der Koalition alle Beteiligten „ihre Problemlösungskompetenz einsetzen und sich weniger um ihre Inszenierungsinstinkte kümmern“