Chatprotokoll der Staatsanwaltschaft

Pilz: "Hofer wusste von Casinos-Deal"

20.11.2019

Dass FPÖ-Chef Hofer nichts von der Casinos-Affäre gewusst hat, ist jetzt offenbar widerlegt.

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Wien. Die Casinos-Affäre weitet sich aus. Der frühere Abgeordnete Peter Pilz veröffentlicht in seinem Online-Magazin zackzack.at Passagen aus einem Chatprotokoll der Korruptionsstaatsanwaltschaft, in denen es um den Personaldeal rund um den FPÖ-nahen Casinos-Vorstand Peter Sidlo geht.

Eine Polit-Bombe: Denn Mitglied der Chatgruppe war neben Ex-FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und dem (FPÖ-nahen) ÖBB-Manager Arnold Schiefer auch FPÖ-Chef Norbert Hofer. Und der bestreitet vehement, etwas vom Deal der FPÖ rund um Peter Sidlo gewusst zu haben.

Nicht durch. „Habe gehört, Sidlo komme nicht durch“, schreibt Schiefer am 6. Februar dieses Jahres an Strache – und Hofer. Strache zeigte sich zunächst verwundert und antwortet dann später, in dem er versichert: „(…) Glatz-Kremsner (!) ist auf unserer Seite. Thomas Schmid auch (…).“ Auch diese Nachricht, die Bezug auf die ÖVP-nahe Casinos-Chefin und den damaligen Kabinettschef von VP-Finanzminister Hartwig Löger nimmt, ging an Hofer.

„Jetzt ist es klar. Der Casinos-Deal war eine Angelegenheit der gesamten türkis-blauen Bundesregierung“, zeigt sich Pilz überzeugt – und fordert von den Grünen zumindest die Unterbrechung der Koalitionsverhandlungen.

Hofer bleibt dabei. Mit der Enthüllung konfrontiert, bleibt der FPÖ-Chef aber dabei: „Die Bestellung von Herrn Sidlo war nie Gegenstand der wöchentlichen Koordinierungssitzungen (von Türkis-Blau).“ Von dessen Bestellung habe er aus den Medien erfahren.

Aufsichtsrat tagt – Sidlo steht vor der Ablöse

350.000 Euro. Der derzeit urlaubende Sidlo (Jahresgage: angeblich 350.000 Euro) steht indes vor dem Aus: Am 10. Dezember gibt es eine außerordentliche Hauptversammlung der Aktionäre. Der größte Aktionär, die Sazka-Gruppe, will Sidlo jedenfalls sofort ablösen.

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